EMPFEHLUNG, REVIEW

BLACK SPACE RIDERS „Amoretum Vol. 1“ (Space Rock)

BLACK SPACE RIDERS

„Amoretum Vol. 1“
(Space Rock)

Wertung: Warp 10

: 26.01.2018

Label: Black Space Records

Webseite: Homepage, Facebook

Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2018. Dies sind die Abenteuer der BLACK SPACE RIDERS, die mit ihrer 5 Mann starken Besatzung 10 Jahre unterwegs sind, um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringen die BLACK SPACE RIDERS in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Zehn Jahre nach dem superben Lift Off sind die BLACK SPACE RIDERS immer noch nicht müde geworden, großartige Musik zu kreieren und sie bringen uns aus der fünften von ihnen besuchten Galaxie erneut acht Artefakte mit, die uns Erdlinge in ebendiese Galaxie entführen sollen.

Sind die fünf Sternenritter im Jahre 2008 noch aus der 5t0n3r-Galaxie gestartet, hat man mittlerweile neue Galaxien für sich entdecken dürfen. So hat die Crew ihren Heimatplaneten nie vergessen und gleichzeitig die Erfahrungen ihrer Reisen in ihre DNA aufgesogen. Diese Entwicklung sollte eine schöne Allegorie auf unser Leben auf dem blauen Planeten sein, denn nicht nur in der Heimat gibt es bemerkenswerte Dinge zu erleben, die die Seele bereichern.

Bei „Amoretum Vol. 1“ hat die Besatzung den Phaser auf „volle Euphorie“ gestellt und ballert 44 Minuten und 55 Sekunden lang auf uns ein und ich darf sagen, dass es wirkt. Ich denke, dass es wenige Bands gibt, die mit jedem Album (die EP mal ausgenommen) von mir die Höchstwertung bekommen. Aber auch diesmal komme ich nicht umhin, diesen leuchtenden Stern zu preisen.

Ihre interstellare Reiseroute haben die BLACK SPACE RIDERS bereits gefunden, aber sie überraschen mich jedes Mal auf’s Neue, was für großartige Entdeckungen sie unterwegs machen und mit uns teilen.

Klar, es gibt genügend Space Rock mit Stoner-Einflüssen zu hören, aber dann rauscht die das Raumschiff wieder durch Universen, in denen der Einfluss der Wave-Krieger mehr als überdeutlich wird, wie z.B. bei „Another Sort of Homecoming„. Ich bin kein Experte in Sachen Populärmusik, aber ich kann mir den Song mit einer „sanfteren“ Instrumentierung durchaus in den Charts vorstellen, denn er ist catchy und tanzbar, der Refrain killt und ich höre schon das Wembley-Stadium mitsingen.

Soul Shelter“ drückt ein wenig mehr auf das Stoner-Pedal, aber dieser Song, wie übrigens auch alle anderen, sprühen nur so vor Ideen und Details, die es zu entdecken gilt.

Come and Follow“ hingegen klingt ziemlich nach den Neunziger Jahren, als die harten Mainstreambands die Charts aufrollten. Hier groovt das ganze Raumschiff im Sinne der Crossoverwelle, aber eben nicht, ohne die typischen Elemente der BLACK SPACE RIDERS als Grundlage zu wissen.

Fellow Peacemaker“ ist wieder so ein Hit, der keiner ist, aber einer sein sollte. Sehr gefühlvoll baut sich das Stück auf und wieder fallen die Details auf, an denen ich mich einfach nicht satthören kann; sei es die feine Gitarrenarbeit, das Arrangement oder die brachiale Energie, die zum Ende hin freigesetzt wird und dabei groovig und rockig bleibt.

Mein absolutes Lieblingsartefakt ist allerdings „Movements„. Hier stimmt einfach alles: die Musik ist zart und hart, der Gesang ist einfach großartig, die Melodien bringen selbst Spock zum Weinen und die einzelnen Parts, in die der Song fließend übergeht, sind jeder für sich einfach verdammt großartig. Der Spannungsbogen ist galaktisch und wenn die Band in Warpgeschwindigkeit wechselt, bin ich einfach verliebt. Ich denke, dass es auf jeden Fall einer meiner Lieblingssongs der BLACK SPACE RIDERS sein dürfte, obwohl in dieser Schublade nach den vier vorangegangenen Alben kaum noch Platz ist. Zum Glück hat die Mannschaft dazu auch ein Video gedreht, dann könnt ihr euch diesen wundervollen Song gleich anhören.

Allen Songs ist einiges gemeinsam: Immer wieder sind es die Gitarren von JE und SLI oder der Gesang von JE und SEB, die dafür sorgen, dass man aufhorcht, denn die Leistung ist schon großartig. Vor allem die Art zu Singen und diesen Gesang durch zwei Sänger immer wieder variieren zu können, sorgt dafür, dass man vollends in die Stimmungen eintauchen kann.

Wer allerdings noch genauer hinhört, wird entdecken, dass C.RIP das Schlagzeugspiel auf einem Planeten gelernt hat, auf dem die Wesen mindestens vier Arme haben; ungeheuer facettenreich reichert er die Songs mit seinem Spiel an und ganz ehrlich: das gibt es wirklich verdammt selten.

Last but not least bleibt noch SAQ am Bass, dem ich bereits bescheinigt habe, dass er weit mehr als ein stumpfer Saitenzupfer ist und auch diesmal ist es spannend, den Basslinien zu lauschen. Leider ist „Amoretum Vol. 1“ der letzte Einsatz für Commander SAQ, denn er quittiert den Dienst am Universum und begibt sich in den viel zu frühen Ruhestand. Live long and prosper, SAQ.

Die Produktion ist (wer hätte auch irgendetwas anderes erwartet) absolut top und setzt die vielen Dynamiken perfekt in Szene.

Ich salutiere im Namen der Sternenflotte vor der U.S.S. BLACK SPACE RIDERS, gratuliere zu diesem erfolgreichen Einsatz und wünsche weiterhin allzeit guten Flug! Allen anderen möchte ich noch den Befehl mit auf den Weg geben, die CD oder das Vinyl im Shop auf der Homepage zu ordern. (chris)

Auszug aus dem Logbuch:
Black Space Riders
– 2010
Light is the new Black – 2012
D:REI – 2014
Refugeeum – 2015
Beyond Refugeeum EP – 2016