EMPFEHLUNG, REVIEW

BLACK SPACE RIDERS „Refugeeum“ (Space Rock)

15_05_04 lp_refugeeum.inddBLACK SPACE RIDERS

„Refugeeum“
(Space Rock)

Wertung: Sternenstaub

: 24.07.2015

Label: Black Space Records

Webseite: Homepage; Facebook

Nach den großartigen Alben Black Space Riders, Light is the new black, D:REI kommen die Vorzeigespacerocker BLACK SPACE RIDERS zackig mit Album Nummer vier aus dem Orbit: „Refugeeum“.

Wenn nur wenig Zeit zwischen zwei Alben liegt (hier sind es ca. 1,5 Jahre), ähneln sich viele Ergebnisse; aber nicht so bei den BLACK SPACE RIDERS! Ist man auf „D:REI“ noch mit einem Space-Monstertruck durch das Universum geschrotet, haben sie dieses unbändige PS-Monster eingetauscht gegen ein gemütliches Spacewohnmobil, in dem man mächtig chillig die Sterne am Fenster vorbeiziehen sieht. Sie haben immer noch Power und Dampf unter der Haube, übernehmen aber auch mein Reisemotto: „Reisen statt Rasen“ und grooven sich entspannt durch eine (streckenweise) weniger harte, dafür filigrane Soundlandschaft. Neben harten Nüsseknackern wie „Universal Bloodlines“ (hat da noch jemand die CLAWFINGER-trifft-auf-LIFE-OF-AGONY-Assoziation?) oder dem abwechslungsreichen „Curtains of Death“ hat man viele Songs, die sich weniger an MONSTER MAGNET und Konsorten orientieren, sondern viel mehr in anderen musikalischen Universen stöbern und auf den Planeten KILLING JOKE oder auch DAVID BOWIE, SIGUR ROS andocken, um Inspiration zu tanken. Zu den Highlights gehören sicherlich „The Lure (Come with us)“, „Run to the plains“ oder das grandiose „Ritual of inner strength“. Wichtig ist aber noch anzumerken, dass die Band es meisterhaft versteht, die Songs zu entwickeln! Hat man manchmal das Gefühl, dass es sich bei einem Song um einen verträumten Spacespaziergang handelt, springt dir im nächsten Moment das Riff ins Gesicht, wie ein Facehugger… Das ganze Album ist ungemein facettenreich, von zärtlich verträumt zu klingonisch hart und das ist die wahre Kunst, dass man es immer wieder schafft, den Hörer zu überraschen!

Geblieben ist allerdings die Tatsache, dass die Band aus hervorragenden Musikern besteht, Drummer C.RIP weit mehr, als ein ordinärer Schlagzeuger ist, JE und SEB stark an den Vocals gearbeitet und die Gitarrenfraktion JE und SLI mehr drauf haben, als fett zu riffen und der Bass von SAQ ein eigenständiges Instrument sein kann, welches nicht nur stumpf den Takt vorgibt. Zusammengefügt wurde das ganze wieder in der Tonmeisterei in Oldenburg von ROLE, der für einen tollen Sound gesorgt hat, der kräftig drückt, aber gleichzeitig viel Platz für die Feinheiten lässt.

Durch die leichte Kurskorrektur ist dieses Alben sicherlich für viele Fans eine kleine Herausforderung, aber andererseits bin ich mir sicher, dass die großartige Band nun auch Leute interessieren MUSS, die nicht unbedingt auf fett-gerifften Space Rock stehen, sondern es gerne etwas leichter und luftiger mögen. Ich für meinen Teil musste mir das Album mehrere Mal in Heavy Rotation geben, um diese vielen Feinheiten aufsaugen und verstehen zu können und halte es nun für eine der besten Veröffentlichungen der Band, da man Mut bewiesen hat und einen Schritt nach weiter geht. (chris)