EMPFEHLUNG, REVIEW

BETHLEHEM „Bethlehem“ (Dark Metal)

bethlehem_-_bethlehem_frontcover12x12BETHLEHEM

„Bethlehem“
(Dark Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 02.12.2016

Label: Prophecy Productions

Webseite: Bandcamp, Facebook, Myspace

Ich habe mich immer wieder mal mit BETHLEHEM beschäftigt, da sie wohl eine der ersten Bands Deutschlands sind, die sich mit extremem Metal bis heute gehalten haben.
Meistens passte die Musik aber nicht zu meiner Stimmung und der Zugang war dadurch erschwert.
Mit ihrem neuen, achten, selbstbetitelten Album ist dieser Damm gebrochen.
Das Video zu „Kalt‘ Ritt In Leicht Faltiger Leere“ hat mich dann direkt umgehauen.
Ziemlich schwarzer Metal mit geiler Stimme!
Die Band um Jürgen Bartsch hat ja einige Sänger durch, darunter sogar Shinings Niklas Kvarforth und auch einige wirklich kranke andere Stimmen. Aber was Onielar von Darkened Nocturn Slaughtercult hier abliefert ist der absolute Wahnsinn. Das sie im Black Metal eine gute Stimme hat war mir schon lange klar, aber dass sie noch kranker zu ruhigerer Musik klingen kann, macht sich für mich erst hier bemerkbar.
Sie ist ein wenig zu vergleichen mit der Krankheit in der Stimme von Attila auf „De Mysteriis Dom Sathanas“ oder auch von ( ) auf Lifelovers Pulver.
Musikalisch hat die Scheibe eine große Bandbreite vorzuweisen.
Von klassischem bis suizidalem Black Metal und Industrialanleihen über Todesmetall bis hin zu vereinzelten fast djentigen Riffs kann man hier viel entdecken.
Das Ganze ist in einen recht sauberen Sound verpackt, der hier aber sehr gut transportiert was rüberkommen soll und somit auch im Kontrast zur kranken Stimme steht. Tolles Gefälle!
Die Texte sind für mich sehr reizvoll wenn auch fast zu krank. Allein die Wortwahl, für die BETHLEHEM ja schon lange bekannt ist, zwingt zum genauen Hinhören. Songtitel wie „Fickselbomber Panzerplauze“, „Kynokephale Freuden Im Sumpfleben“ oder „Verdammnis Straft Gezügeltes Aas“ sagen da schon alles. Schwere Kost!
Der saubere Sound hat eine Menge Dampf abbekommen und drückt mächtig. Aber auch die Stellen in „Kalt‘ Ritt In Leicht Faltiger Leere“ wo das Klavier ein wenig an Type 0 Negative erinnert sind passend eingebunden. Dazu der Sprechgesang von Olienar, es ist eine wahre Pracht. Ab Song 3 hat es sich mit Geballer erstmal größtenteils erledigt, aber weniger packend ist es deswegen mitnichten.
Auch eher rockige Nummern wie „Die Dunkelheit Darbt“ wissen zu überzeugen und fallen keinesfalls in der Liste der Songs auf. Egal welches Genre die Band in welchem Song in den Vordergrund stellt, alles ist BETHLEHEM!
Eine Scheibe die rundum imponiert, sei es Sound, Songs, Texte oder der Mix. Alles greift passend ineinander!
(hendrik)