EMPFEHLUNG, REVIEW

APOPTYGMA BERZERK „Exit Popularity Contest“ (Electro)

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„Exit Popularity Contest“
(Electro)

Wertung: Empfehlung!!

VÖ: 07.10.2016

Label: Hard:drive/mrs. Green Records (rough trade)

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APOPTYGMA BERZERK kommen für mich total überraschend mit einem rein elektronischen und (fast) komplett instrumentalen Album daher. Schnell denke ich zurück an die ersten Alben der Norweger und diese enorme Intelligenz aus elektronischen Sounds Unglaubliches zu erzeugen. Unvergessen bleibt „Soli Deo Gloria“ aus dem Jahre 1993 oder die „7“ von 1996. Da war noch nix zu spüren vom für mich überaus traurigen Rock-Pop der letzten Alben. Aber wie kam es nun dazu? Hierzu folgender Text der Presseabteilung:

APOP erfindet sich neu – einmal mehr – mit einem aufregenden, neuen Sound, der anders ist, aber sich ergänzend einfügt in den Electro Rock/Future Pop-Stil früherer Veröffentlichungen.

Auf „Exit Popularity Contest“, das die Trilogie der drei Vinyl-Singles „Stop feeding the beast“, „Videodrome“ und „Xenogenesis“ nun auf einer Album-CD zusammenfasst, destilliert APOP-Gründer Stephan Groth die Essenz handverlesener Pioniere und konstruiert daraus einen klassischen, jedoch zugleich erfrischend zeitgenössischen Sound. Abwechslungsreich und lebendig gelangt die Instrumentalmusik so zurück ins Rampenlicht; und urteilt man nach der enthusiastischen Reaktion des Publikums auf die ausverkaufte Performance in Norwegen im letzten Jahr, scheint es, dass Groth auf eine Goldader aus elektronischer Glückseligkeit gestoßen ist, sowohl für eine neue Generation, als auch ältere Aficionados. Schon immer als musikalisches Chamäleon unterwegs, huldigt Groth seinen Wurzeln, indem er analoge Soundlandschaften angelehnt an Kraftwerk, Tangerine Dream, Jean-Michel Jarre, Vangelis und Klaus Schulze und treibende „motorik“ Krautrock-Rhythmen von NEU!, Cluster oder La Düsseldorf durch seine eigene skandinavische Sensibilität filtert. So erschafft er sein eigenes Klangkunstwerk, eine schillernde Palette für das 21. Jahrhundert, auf der sich diese klassischen Einflüsse aus dem Golden Age der elektronischen Musik vermengen. „Exit Popularity Contest“ zeigt eine herrliche musikalische Reinheit und Aufrichtigkeit, die das
Beste der Vergangenheit kanalisiert und damit den Weg in die Zukunft bahnt. Für Fans von Brian Eno, Kraftwerk, Jean-Michel Jarre, NEU!, Giorgio Moroder, VNV Nation, Placebo, NIN!

Die Stücke erinnern schon stark an die oben genannten Helden der elektronischen Musik. Minimalistisch aber doch voll von tollen Rhythmen und filigranen Melodien überzeugen die Stücke. Klar hätte man sich an der einen oder anderen Stelle etwas Gesang wünschen können, doch so hat man eine viel höhere Aufmerksamkeit auf das was die Synthetik zu transportieren vermag. „For Now We See Through A Glass“  ist eines Stücke welches durchaus an einige Parts der frühen musikalischen Vergangenheit erinnert, vor allem in der zweiten Songhälfte, nämlich die Melodielinie von „Burnin`Heretic“. Interessant ist die instrumentale Version von „U.T.E.O.T.“, einem Song der ja schon aus der gitarrenlastigen Zeit stammt. Als Bonus Track gibt es diesen Song dann auch nochmal mit Gesang, aber der Unterschied zum Original ist enorm. „Rhein Klang“ muss auch noch erwähnt werden. Dieses Stück hat wohl den höchsten Melodie Charme dem man sich als Freund der Elektro Musik kaum entziehen kann.

Dieses Album gefällt mir extrem gut, viel besser als die letzten Sachen. Weg mit dem Wave Rock, scheiß was auf die Gitarre, diese Musik ist genau das was wir von euch hören wollen (michi)