REVIEW

WETO „Schattenspieler“ (Deutsch/Dark Rock)

WETO

„Schattenspieler“
(Deutsch/Dark Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 26.08.2011

Label: F.A.M.E. Recordings

Webseite: www.wetomusic.de

WETO wurden 1993 gegründet, aber die ursprünglich als Nebenprojekt geplanten Folk-Rocker Schandmaul, bei denen Gitarrist Martin Duckstein und Sänger Thomas Lindner mitmischen, überrunden WETO aus dem Stand. So wird es ruhiger um WETO, ehe in 2006 ein neues Leben für die Band beginnt. Mit „Schattenspieler“ liegt nun der Nachfolger von „Das 2weite Ich“ vor, auf dem die Band nach eigener Aussage „Harte Gitarren und zeitkritische deutsche Texte, die die Gegenwart reflektieren“ zum Ausdruck bringt. Das lässt sich so voll unterstreichen. Zwar hat man beim Opener „Eiszeit“ u.a. durch die Mischung von Gitarre und stampfendem Drumming den Eindruck, man möchte EISBRECHER Konkurrenz machen, aber bemerkt man, wie WETO ihren eigenen Weg gehen. Themen wie die „moderne Ellbogengesellschaft“ oder „Burn-out-Syndrom, Depressionen, Hoffnungslosigkeit“ oder „Kinderschänder, Schläfer“ sind zudem auch nicht gemacht für ruhige Popsongs, da bedarf es harten Gitarren. Und dass sowas auch ohne irgend eine Art von „Core“ im Musikstil funktioniert, zeigen WETO hier recht deutlich. Mal härter, mal poppiger, mal düsterer, mal melancholischer und immer zeitgemäß, dazu deutsch und insgesamt mutig nach vorne.

Musik fernab vom Mainstream produziert, aber manchmal gar nicht soweit weg – und das im positiven Sinne, denn hier ist nichts für die Charts geschönt. Intelligente Songs mit intelligenten Texten gibt’s auf „Schattenspieler“ zu hören, darunter auch „Feuertanz“, eine neue Version einer alten Nummer Schandmaul-Nummer, die allerdings in den 90ern ursprünglich für Weto geschrieben wurde, dann aber auf einem Schandmaul-Album landete. (eller).