REVIEW

WALDTRAENE „Heidenblut“ (Pagan Folk)

WALDTRAENE

„Heidenblut“
(Pagan Folk)

Wertung: Gut

VÖ: 17.05.2013

Label: Asatru Klangwerke

Webseite: www.waldtraene.de

Das Duo aus Nordhausen scheint sehr fleißig. Im dritten Jahr ihres Bestehens gibt es bereits das dritte Werk (Demo „Aufbruch“ 2010 und das Deebüt „Fern der Wurzel“ 2012). Aber nicht nur quantitatiiv, sondern auch qualitativ spielt man in der ersten Liga des deutschen Pagan Folks. Naturverbunden und mit einem Gespür für heimelige Melodien versehen, lässt das heidnische Liedermacher-Duo einen akustischen Quell voller lieblich-dunkler Songs erklingen. Die fast sanftmütige Ruhe ausströmenden, balladesken Folk-Songs glänzen durch seine latente Tragik. Die Akustikgitarre sorgt für nebulöse Dunkelheit, während die Flöte sich wie Morgentau über die akustischen Saitenklänge legt. Beide Gesangsstimmen (männlich/ weiblich) sind perfekt aufeinander abgestimmte Stimmbänder. Unterlegt mit dieser eleganten, eingängigen und immer betörenden Musik gelingt es der WALDTRAENE selbige in der Natur zu vergießen und mit einer doch hoffnungsvollen Note aufzufangen.

Der Opener „Heidenbluut“ (nach Waldgeräusche-Intro) besitzt einen eingängigen Refrain und liefert das perfekte Ouvre fürs Album. Trotz akustischer Instrumentierung (Flöte, Gitarre) inszeniert man die folkige Schwere mit reichlich Druck. Das ist auch passend bei der heidnischen Apokalypse in „Thing“. Die getragene Seite des Folks erscheint dann in „vom Vater zum Sohn“. In ruhevoller Andacht wird die Geschiichte erzählt, wie der Vater sein Schwert beim Tode weiter reicht. Ansonsten beschäftigen sich die Texte mit der Schönheit der Natur und gegen den neuzeitlichen Materialismus. Dabei legt man eine pantheistische Weltanschauung an den Tag. Die beiden Barden verstehen ihr Handwerk und lassen ihren traditionellen Folk schnörkellos entfalten. (andreas)