REVIEW

ULTHA „Converging Sins“ (Black Metal)

coverULTHA

„Converging Sins“
(Black Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 01.12.2016

Label: Vendetta Records und Tartarus Records

Webseite: Homepage, Facebook, Bandcamp

Nachdem dieses Jahr schon eine EP und eine Split erschienen sind, hauen die Kölner zum Jahresende nochmal eben ein Album auf dem Markt.
Damit ist es 1,5 Jahre nach dem Debüt das Zweite!
„The Night Took Her Right Before My Eyes“ eröffnet als längster Song den Reigen.
die knappen 18 Minuten werden von dreieinhalb Minuten atmosphärischen Klängen eingeläutet, bis das Geknatter dann losschlägt. Die Drums holzen beinahe durch den ganzen Song, während die Gitarren mit der rechten Hand schnell, mit der linken überlegt melodisch eingreifen.
Die Abwechslung der 2 Sänger, einmal anklagend hoch kreischend, einmal tief growlend passt sehr gut zur Stimmung und bringt die nötigen Unterschiede mit ein.
Im zweiten Track, „Mirrors In A Black Room“, kommt eine Gastsängerin ins Spiel.
Rachel Davies von den englischen „Esben And The Witch“ trägt Text und Stimme bei.
Dazu wird passend auch die Geschwindigkeit ordentlich heruntergefahren. Bedrohlich ist das Ganze aber trotzdem, spästestens wenn die beiden Sänger mit einsteigen und gleichzeitig die Synthies mit einsetzen.
Diese werten das ganze Album enorm auf, vor allem weil sie sich recht hintergründig verhalten, aber trotzdem sehr viel Atmosphäre aufbauen und verströmen. Ohne diese Tasten wäre das Album ein komplett anderes geworden. Und sie gefallen mir hier ziemlich gut, wo ich doch sonst gerne auf sie verzichte.
Auch beim nächsten, dem kürzesten Track der Scheibe kommt man weiter etwas zur Ruhe, das Schlagzeug nimmt sich sehr zurück, was die Geschwindigkeit angeht. Trotzdem ist die allgegenwärtige kranke Atmosphäre greifbar.
Beim viertelstündigen „You Will Learn About Loss“ geht es dann wieder zackig zu Werke.
Choraler, hallbelegter Gesang überrascht ein wenig aber passt sich gut ins Gesamte ein, bevor wieder gekreischt wird. Monotone Riffs, die an die gute alte Zeit erinnern wissen hier zu überzeugen. Nach 5 Minuten wird etwas Geschwindigkeit herausgenommen und man driftet kurzfristig in Todesgebiete ab, um gleich wieder schwarzwurzelig zuzuschlagen.
In der zweiten Hälfte des Tracks wird man dann variabel und ziemlich interessant.
Der Schlusstrack „Fear Lights The Path (Close To Our Hearts)” startet dann fast doomig um natürlich in Highspeedgebolze zu verfallen.
Der Rest des Songs fügt sich unauffällig in die Abwechslung der bisherigen Scheibe ein, sodass man auch bei diesen guten 16,5 Minuten nie gelangweilt ist.
Ich hatte schon oft von dieser Band gehört ohne mich wirklich mit ihr zu befassen.
„Converging Sins“ hat mich überzeugt. Guter interessanter abwechslungsreicher deutscher Black Metal. Daumen hoch!
CD und Vinyl erscheinen bei Vendetta, die Tapeversion bei Tartarus Records.
Grab it! (hendrik)