REVIEW

TRAGODIA „Mythmaker“ (Melodic Power Metal)

TRAGODIA

„Mythmaker“
(Melodic Power Metal)

Wertung: gut/geht so

VÖ: 01.11.2013

Label: Kolony Records

Webseite: https://www.facebook.com/tragodia

Nach 17 jähriger Existenz und zwei Alben versucht sich das italienische Power Metal Quintett nun mit dem Drittling als Mythenmacher. Wie es mit Mythen so ist, es bleiben Mythen und auch auf ihrem aktuellen Werk bleiben die Lombarden trotz qualitativ guter Ansätze irgendwie im Dickicht des Genres stecken. Die Saitenarbeit, die unterschiedlichen Gesänge, die Tempiwechsel, die Rhythmik, alles mehr als nur Hausmannskost, dennoch fehlt irgendwo das Alleinstellungsmerkmal und hier und da ein wenig mehr Mut hätte dem Gesamtwerk gut zu Gesichte gestanden.

Herauszuheben bleibt das Feeling für eindringliche Melodielinien und das geschickte Setzen von Chorussen. Als Song hängengeblieben ist mir, dass mit doomiger Kraft und balladesker Harmonie ausgestattete „Tidal Waves Of Greatness“. Ansonsten unterscheiden sich die einzelnen Stücke kaum. Die Variationsbreite der Band ist Songimmanent, soll heißen, die unterschiedlichen Passagen und Variationen im Klangbild geschehen innerhalb eines Songs. So bestimmen Breaks die Szenerie, die mal von Mid-Tempo, mal von Power und mal von instrumentaler Melancholie getragen wird. Die einzelnen Übergänge erscheinen mir ein wenig zu abrupt und zerstören hier und da, die vorhandene elegische Atmosphäre. Es ist reine Geschmackssache, dass mir andere Bands aus dem Genre besser gefallen, allerdings bleibt auch hier im Gesamteindruck ein insgesamt positives Fazit ziehen. Trotzdem würde mir ein bißchen weniger Bombast zugunsten gradliniger Energie den Hörgenuss erleichtern. Zur Haptik: Das Album kommt im fetten Digipack mit schönem Cover Artwork daher. (andreas)