REVIEW

SEPULTURA „Quadra“ (Groove/Thrash Metal)

SEPULTURA

„Quadra“
(Groove/Thrash Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 07.02.2020

Label: Nuclear Blast

Webseite: Homepage / Facebook / Myspace

SEPULTURA muss man nun wirklich niemandem mehr vorstellen.
Thrash Metal mit Kultfaktor seit 1984.
Mit „Quadra“ erscheint nun Album Nummer 15 und damit hat Derrick Green jetzt 3 Sepulturaalben mehr auf dem Zettel als Max!
Die Ära nach Max konnte mich leider nie wirklich überzeugen auch wenn ich immer fand, dass die Alben technisch gesehen gute Dinger sind, konnten sie mich nicht berühren und so gingen mit 4 Alben mit Derrick sogar ungehört durch die Lappen.
„Quadra“ hat mich jetzt aber, warum auch immer dazu genötigt ein Ohr zu riskieren.
Und siehe da, einiges besser als ich gedacht habe. Eine wirklich gute Scheibe, die man aber eben nicht mit Sepultura von 1984-1996 vergleichen darf.
Andreas Kisser hat etwas sehr gutes gesagt, was man darauf beziehen sollte: Sicher, man muss die Vergangenheit respektieren. Aber man lebt doch im Jetzt. Also sollte man verdammt noch mal etwas Neues versuchen! Ich meine, wir haben eine unglaubliche Geschichte voller unterschiedlicher Alben und Elemente, die alle zu dem beigetragen haben, wer wir heute sind. Im Studio sind wir uns dessen auch bewusst, doch wir lassen uns deswegen niemals davon abhalten, neue Wege zu beschreiten.“

Als „Isolation“ durch meine Bude ballert, bin ich geflasht und hoffe innerlich, dass die ganze Scheibe wesentlich mehr davon zu bieten hat, da es wunderbar in die alten Kerben schlägt, aber so soll es nicht kommen.
„Quadra“ ist im Ganzen ein mächtig weitfassendes Album, mit vielen Einflüssen und Facetten.
Am Anfang der Scheibe stehen die thrashigen Songs, danach wird es rhythmischer, dann experimenteller und zum Schluß wird es melodiös.
Derrick Green zeigt sich dabei von sehr vielen Seiten.
Mal klingt er wie Chuck Billy („Last Time“), mal wie Devin Townsend („Raging Void“), dann wieder klingt es nach Mastodon („Autem“) und dann bringt er auch noch so einen tollen cleanen Gesang („Agony Of Defeat“), dass man gar nicht glauben kann, dass das alles aus einer Kehle kommt.
Also alles in allem ein wie schon gesagt sehr weitgreifendes Album, welches meinen vollen Respekt verdient.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich „Arise“ oder „Roots“ auflegen werde, wenn ich SEPULTURA hören möchte. (Ja, ich weiß….)
Unter einem andern Bandnamen, wäre es eventuell etwas anderes, aber wer gibt schon einen so bekannten Bandnamen freiwillig auf. Und die Einstellung von Andreas Kisser weiter oben, finde ich mehr als richtig, sehr sympathisch und das macht mir „Quadra“ noch zusätzlich um einiges angenehmer.
(hendrik)