EMPFEHLUNG, REVIEW

RHOMBUS „Here Be Dragons“ (Goth Rock/Melancholic Wave)

RHOMBUS

„Here Be Dragons“
(Goth Rock/Melancholic Wave)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 21.06.2013

Label: Models own records

Webseite: Bandcamp Facebook Homepage

Wenn ich richtig mitgezählt habe, ist dies das vierte Full Length Album (neben 5 EPs) der britischen Goth Rocker. Im elften Jahr ihrer Existenz glänzt die Band (Edward Grassby (Gesang und Bass) Rob Walker (Gitarre und Keyboard), Mya (Gesang) und Ian FTG (Gitarre und Gesang)) weiterhin mit einer ganz eigenen Art des Goth Rocks. Natürlich ist auch „Here be Dragons“ stark britisch geprägt und weiterhin bietet man treibenden, dunklen Rock. Allerdings scheint es mir, dass RHOMBUS selten derart melodiös und auch derart melancholisch klangen.

Nach einem dramatischen Intro begeistert man gleich zu Beginn mit dem eingängig treibenden „Fallout“. Getragen von flirrendem Saitensound und dem Wechselspiel zwischen weiblichen und männlichen Stimmbändern, lässt man ruhige Momente der Harmonie einfließen. Im Mittelteil gibt es spannungsgeladene Tempiwechsel samt verwegenem Programming. Während hier Mission auf All about Eve trifft, ist es bei „Staying under“ eher der alte Sisters Sound, der als Inspiration dient. Allerdings sollte man nicht so sehr auf Vergleiche hindeuten, da sich RHOMBUS mittlerweile zu einer sehr eigenständigen Band gemausert haben. So gibt es mit „what you wanted“ einen wunderschönen, gefühlvollen Song, der in seiner getragenen Epik durchaus balladeske Züge aufweist und einen durch und durch betörenden Chorus besitzt. Ein leicht folkiger Touch gesellt sich unterschwellig durch die Geige hinzu. Und im Gesamtkonstrukt besitzt man den (dezent) unterkühlten Charme des Coldwaves. Hernach ist man wieder mitten im treibenden Goth Rock, wie er so wohl nur von der Insel kommen kann. Verspielt, im Mark tanzbar und doch mit eingängigen Hooklines versehen („The one Thing“). Der Titelsong versinkt in druckvoller Harmonie. Die Gesangsparts variieren zwischen Duett und Kanon. Ein leicht irisches Klangbild unterlegt die kristaline Atmosphäre. „Tomorrows Yesterday“ wird von den Saiten etwas straighter begleitet, während die Stimmbänder erneut der Melancholie huldigen und sich gefühlvoll in die treibende Energie werfen. Das Spiel mit Myas Zartheit und Edwards tiefen Tonfall ist auch hier wieder mal voll gelungen. Das von Beginn an dezent steigende Tempo sorgt für zusätzlichen Spannungsgewinn.

RHOMBUS ist ein wunderschönes Werk gelungen, es vereint nicht nur die unterschiedlichen Facetten des Waves/Goth Rocks, sondern besitzt auch immer eine gefühlvolle Note, welches dieses akustische Schauspiel in bewundernswerter Erhabenheit glänzen lässt. Die beiden Lead Vocals werden von unterschiedlichen Backings begleitet und besitzen neben wohlklingender Klarheit, eine gefühlvolle Seite. Sängerin Mya glänzt z.B. mit einen verführerischen Charme, dessen unterschwellige Zerbrechlichkeit mit kraftvollen Stimmbändern entgegnet wird. (andreas)