REVIEW

READERSHIP HOSTILE „Readership Hostile-EP“ (Deathrock/Gothic/Batcave)

READERSHIP HOSTILE

„Readership Hostile-EP“
(Deathrock/Gothic/Batcave)

Wertung: gut+

VÖ: 27.01.2014

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook / Bandcamp

Herrlich altmodischer Deathrock mit faszinierendem weiblichen Gesang kommt mit dieser ersten VÖ der 2008 gegründeten Band aus Amerika. Die Vita der alten Hasen liest sich wie das who as who der amerikanischen Deathrock Szene.

Von Beginn an fühlt man sich an die Zeit erinnert, als man in alten abgefuckten Discotheken zwischen Nebelmaschinen und Stroboskoplicht den düster-wilden Klängen lauschte, oder sich die Aggressivität des Tages austanzte. RH beherrschen ihr Metier, schleppende Bässe treffen auf Shoegaze Saiten, Drone Rock wird mit der nötigen Attitüde Punk verfeinert, deren Wurzeln bis ins Jahr 1977 reichen. Christian Death vs. Sex Pistols – aufgeführt als Vorprogramm der Rocky Horror Show. „Shadows of pure Delight“ besitzt trotz seiner treibenden Energie, diese dunkle Grundstimmung, welche sich fein in die eruptive Soundstruktur einfügt. Der Gesang ist klar, besitzt im Mark immer eine aggressive Ader, die sich im passenden Moment zum Schrei verformt. Die Saiten agieren harsch und bleiben im Moll getaucht. Etwas ruhiger und mit Romantik verziert kommt „snowflake on my tongue“ daher. Ein Song über Kindheit, Frau Holle und Winter. Treibend und mit einem betörenden Chorus ausgestattet erklingt „Ghost lived Fire“. Die Melancholie schleicht sich durch die Hintertür in die Manege der eruptiven Klänge. Das etwas ruhigere und dramatisch inszenierte „Tainted pale“ geht mehr in Richtung des britischen Gothic Rocks. Die Saiten verführen ihr Klanggebilde mit verwaschenen Sounds und Adriane holt zum melodisch-dunklen Rundumschlag aus. Ein Break… und ein kräfter Wall of Sound treibt das doomige Extrakt zum finalen Erguss.

Fazit: Dunkel treibender Deathrock, perfekt inszeniert und mit der nötigen nostalgischen Note verfeinert, dazu weibliche Stimmbänder, deren sezierende Energie den Songs eine punkig-verführerische Klarheit aufdrückt. Tiefe Basslines, dunkles Drumming, flirrende Saiten vervollständigen diesen frischen und von Spielfreude geprägten Sound. Gelungen. (andreas)

Die Band:

Adrienne Pearson – Vocals
Benn Ra – Guitar (u.a. Diva Destruction, Frank the Baptist, Scarlet’s remains)
Christian Omar Madrigal Izzo – Drums (chokebore)
Paul Rogers – Bass Guitar

recorded and co-produced by Bari Bari (Mephisto Walz/Christian Death)