REVIEW

MOONSPELL „Alpha Noir“ (Dark Metal)

MOONSPELL

„Alpha Noir“
(Dark Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 27.04.2012

Label: Napalm Records

Webseite: www.facebook.com/moonspellband

Kurz nacheinander veröffentlichen zwei alteigesessene Bands des dunklen Metals ihre Alben. Paradise Lost überzeugen aktuell mit „Tragic Idol“, wo sie ihren alten 90er Jahre Sound zum Teil wiederbeleben und insgesamt ein klasse Album hingelegt haben. Die Portugiesen MOONSPELL befinden sich auf einem ähnlichen Pfad, hin zum härteren Sound der frühen Tage. „Alpha Noir“ ist dunkel und angsteinflößend, aber auch rau und ebenso Metal. Hierauf befinden sich die wohl mit härtesten Songs der Bandgeschichte, denn das gesamte Album strotz so vor Thrash Metal Einflüssen. Erst haben mir Melodien gefehlt, aber nach ein paar Durchläufen gewöhnt man sich an Album und entdeckt seine Stärken. Diese liegen einfach in der dunklen Macht, die gerade die ersten Songs des Albums ausstrahlen. Der Opener „Axis Mundi“ mutiert zur schwarzen Metal-Hymne, „Lickanthrope“ lebt vom hypnotischen Riffing und dem eindringlichen Gesang Fernando Ribeiro’s. „Versus“ hat einen coolen atmosphärischen Mittepart zu bieten, während der nachfolgende Titeltrack einfach stumpf zum Headbangen einläd, bevor er zu den wenigen eindeutigen Gothic Momenten hingeht, um insgesamt aber doch auch als nackte Dunkelheit wahrgenommen zu werden. Von den verbleibenden Tracks hat mich „Opera Carne“ noch überzeugen können, der Rest inklusive dem fünfminütigen, symphonischen Outro hat doch immer wieder Schwächen.

MOONSPELL bringen ein für sie ungewöhnliches und doch zugleich typisches Album heraus. Dunkel und majestätisch, furchteinflößend und bedrohlich, aber dieses Mal mit noch mehr Metal als sonst. Für etwas sanftere Töne ist in der Special Edition von „Alpha Noir“ eine zweite Scheibe beigelegt (die mir nicht vorliegt), die „über atmosphärische und eingängige Songs verfügt, die als Tribut an die Gothic Rock Inspirationen wie Sisters of Mercy oder Type O Negative gesehen werden kann“. Sicher auch keine schlechte Sache. Insgeamt reicht’s nicht zur ganz hohen Bewertung, aber wer dunklen Metal mag und die Portugiesen auch schon aus frühen tagen kennt, kann nahezu unbesorgt zugreifen. (eller)