REVIEW

FILM „The Innkeepers – Hotel des Schreckens“ (Ghosthouse Horror)

Originaltitel: The Innkeepers

Herstellungsland: USA 1996

DVD Veröffentlichung: 06.12.12 (Verleih) / 17.01.13 (Verkauf)

Wertung: Gut

Regie: Ti West

FSK: ab 18

Darsteller: Sara Paxton, Pat Healy, Kelly McGillis

Genre: Ghosthouse Horror

Studio: Sunfilm Entertainment

 

 

Inhalt:

Claire (Sara Paxton) und der Computer Nerd Luke (Pat Healy) sind die letzten Angestellten des ehemals erfolgreichen Nobelhotels „Yankee Pedlar Inn“. Das als Spukhaus bekannte Hotel soll in der kommenden Woche abgerissen werden und so ist dieses letzte Wochenende ein ganz Besonderes. Die letzten wenigen Gäste fordern Sara und Luke nicht wirklich und so beschließen sie den paranormalen Phänomenen auf den Grund zu gehen. Ausgestattet mit ESP (Elektronik Stimmen Phänomen) Aufnahmegeräten machen sie sich auf die Spur des Geistes von Madeline O’Malley, die Frau, die in ihrer Hochzeitsnacht verlassen wurde und sich im Hotel erhängt hatte. Tatsächlich entdecken sie immer mehr unheimliche und übersinnliche Spuren, doch sie wissen nicht, dass sie dadurch eine ganze Reihe an rätselhaften Geschehnissen in Gang setzen,…

„The Innkeepers“ ist ein Ghosthouse Film so wie man ihn noch nicht gesehen hat. Ti West bleibt dabei seiner Linie treu und lässt den Film ganz langsam Geschwindigkeit aufnehmen um zum Ende ein spannendes Finale zu präsentieren. Dabei wird entgegen der geläufigen Trends nicht groß auf Schockeffekte gesetzt sondern auf einen spannenden Storyverlauf, der sich von Minute zu Minute verdichtet.

Die Tatsache, dass man hier keine drittklassigen Schauspieler verwendet hat, sondern welche die ihr Handwerk wirklich gelernt haben, ermöglicht Ti West ein Kammerspiel ähnliches Werk, welches an die frühen Werke der Filmgeschichte erinnert. Vor allem Sara Paxton (Last House On The Left / Shark Night 3D), die die naiv-schüchterne und irgendwie total neben sich stehende Claire verkörpert, macht ihre Sache sensationell sympathisch. Aber auch die Partnerrolle von Pat Healy (Magnolia), dem verpeilten Computer Nerd sitzt perfekt und bietet jede Menge Grund zum schmunzeln. Tolle Konversationen voller Ironie, Witz und fast Theaterstück tauglicher Interaktionen sind des Prunkstück dieses Films. Die dritte Hauptrolle ist Kelly McGillis als geheimnisvolles Medium zugedacht, die zu seiner Zeit in Top Gun die Geliebte „Charlie“ an der Seite von Tom Cruise war.

Dass der Film all die pseudo Reality „Ghost Hunter“ Filme und Serien nebenbei aufs Korn nimmt, ist eine zusätzliche bemerkenswerte wie  interessante Sache, die THE INNKEEPERS insgesamt zu einem äußerst gelungenen Gesamtwerk macht.

Das einzige Manko ist die doch zum Ende unbefriedigend aufgeklärte Story. Wie, weshalb ist jetzt alles so gelaufen wie gerade gesehen, stellt man sich die Frage. Aber wenn man diesen ganzen „Filmsinn-Logik-Hinterfrage-Blödsinn“ mal beiseiteschieben kann, hat man hier einen tollen unterhaltsamen Gruselfilm.

Weiterhin kann ich die FSK18 Einstufung hier gar nicht nachvollziehen, denn wirkliche brutale oder „jugendgefährdende“ Dinge konnte ich hier so gar nicht ausmachen. Ich finde diese FSK Institution hat eh ihre peinliche Daseinsberechtigung schon lange verwirkt, aber das ist mal eine ganz andere Geschichte, die bei weitem gruseliger ist als die meisten Filme auf dem Markt. (michi)