EMPFEHLUNG, REVIEW

DIE KAMMER „Season II – Views from the Inside“ (Kammerorchester Singer/Songwriter)

DIE KAMMER

„Season II – Views from the Inside“
(Kammerorchester Singer/Songwriter)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 14.02.2014

Label: Delicious Releases

Webseite: Facebook / Homepage

Vor zwei Jahren gründeten Marcus Testrory (Ex Chamber) und Matthias Ambré (Ex ASP) das Musikorchester „Die Kammer“ und bereits im darauffolgenden Februar 2012, startete  ihre „Season o“ mit dem Videomärchen „Early Adoptions“, welches bereits viele Musikfreunde interessiert aufhorchen ließ. Die erste Single „The Orphanage“ wurde im Juni 2012 digital herausgebracht. Im Oktober 2012 erschien dann mit „Season 1 – The Seeming and the Real“ ihr Debütalbum. Auch auf ihrem Zweitwerk werden die beiden Protagonisten von einem KAMMERorchester aus Cello, Viola, Violine, Tuba und Minimal Drums unterstützt.

Die Songs sind in ruhige, akustische Musik gebettet. Im Mark begegnen sie dem Hörer mit einer romantischen Ader und überraschen des Öfteren mit eindrucksvollen Refrains, wofür gleich der Opener „be careful“ einen Beweis antritt. Während die Violine sich tränenreich in die gemütliche Kammer schleicht, vollführt der Gesamtkontext einen fast fröhlichen Charakter und kommt nostalgischen Parts in den goldenen Zwanzigern unter. Der warme und gefühlvolle Gesang legt sich sanft über die grazilen Soundstrukturen („Endangered Memories“). Insgesamt wird früh deutlich, dass das Zweitwerk etwas schwermütiger rüber kommt, was dem Gesamtkontext einem melancholischen Touch verleiht und auch so hervorragende, dezent instrumentierte Songs, wie das getragene und mit durchdringender Schwere daherkommende „Lest we forget“. „Sophies Circus“ ist in drei Teile unterteilt und bietet die klassische Komponente von DIE KAMMER. Einen kleinen Ausflug nach Osteuropa gibt es im Mittelteil. Die fröhliche und ausladende Seite offenbart man, mit dem, durch irischen Charme dargebotenen „Slipping around the Corner“.

Vom Soundwriting her variert die Combo zwischen nostalgischem Singer/Songwriter, dezenten Anleihen bei der Musik der Renaissance, ein wenig 20er Feeling und eine Spur Folk und MA. Die warm-gefühlvollen Lead Vocals überzeugen erneut, verströmen Melancholie und Emotionen. Charakteristisch für DIE KAMMER ist die Tuba, das tiefste aller Blechblasinstrumente, welches den einzigartigen Sound des Orchesters mitbestimmt. Ein bestechendes Intermezzo verschiedenster KAMMERmusiken mit leicht dunklem Touch. Perfekt. KAMMER nichts falsch machen. (andreas)