REVIEW

DERAIS „Of Angel’s seed and Devil’s harvest“ (Funeral Doom)

DERAIS

„Of Angel’s seed and Devil’s harvest“
(Funeral Doom)

Wertung: extrem beeindruckend

: Juni 2017

Label: Ván Records

Webseite: Bandcamp

Heimlich, still und leise wurde das Debüt von DERAIS veröffentlicht und dabei hat man Heimlichtuerei überhaupt nicht nötig. Es wird unter dem „Funeral Doom“-Banner verkauft, aber mir ist das zuwenig, denn es steckt so viel mehr in den Songs, als das Genre es vermuten lässt. Es ist extrem dreckig und roh und wandelt garantiert im Randgebiet zum Sludge Doom. Die Atmosphäre der vier Songs ist so einnehmend, dass es mir immer wieder die Sprache raubt und dabei ist es egal, ob es sich dabei um die beiden kurzen Songs „Angel’s seed“ (2:58 Minuten) und „Devil’s harvest“ (4:43 Minuten) handelt oder um die monumentalen Songs „Hellbless“ (16:30 Minuten) und „White Night“ (20:36 Minuten); die Songs saugen dich in ihre Atmosphäre ein, sind sperrig, dreckig und gehen eindeutig als vertonte Albträume durch; vor allem das Finale bei „White Night“ ist so energiegeladen und auswühlend, dass es regelmäßig meinen Puls beschleunigt. Die dem Funeral Doom üblicherweise innewohnende Schönheit der Melodien wird hier bestenfalls angedeutet, zumal der Gesang überwiegend recht garstig klingt und ich bin mir nicht sicher, ob alle gesprochenen Parts Samples sind oder nicht, aber sie passen ziemlich perfekt in diesen dunklen Traum; genau wie die übersteuerten Gitarren und der bösartige Sound.

Wann immer ich die Songs höre, denke ich, dass sie wie eine Mischung aus THE RUINS OF BEVERAST (wegen der Garstigkeit), (DOLCH) (wegen der Atmosphäre) und HAMFERD (wegen der durchschimmernden Schönheit) klingen.

Die Bandmitglieder möchten offensichtlich anonym bleiben, aber die Musik muss aus dem Schatten der Anonymität heraustreten und sollte von den richtigen Menschen gehört werden!

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Bei Ván Records ist das Monster als CD und Vinyl erhältlich! (chris)