REVIEW

DEAMON’S CHILD „Live im Lux“ (Stoner Noise)

DEAMON’S CHILD

„Live im Lux“
(Stoner Noise)

Wertung: sehr gut

: Juni 2017

Label: Zygmatron Music

Webseite: Facebook

Ein wenig schäme ich mich ja, dass ich euch jetzt erst vom ersten Livealbum von DEAMON’S CHILD berichte, aber lieber spät, als nie…

Wie das Leben so spielt: DEAMON’S CHILD wollen am 03.06.2017 für BLOOD CEREMONY einheizen und treffen auf Soundguru Willi Dammeier und rubbeldikatz entscheidet man sich, den Gig von ihm mitschneiden zu lassen und vierzig Minuten später ist das erste Livealbum fertig, welches als limitierte CD-R und Download erhältlich ist.

Ich kann nicht verhehlen, dass ich sowohl den musikalischen Output der Band verehre und ihre Liveshows sehr genieße und somit darf man kaum etwas anderes, als eine kleine Jubelarie erwarten. Bereits beim Review zu „Scherben müssen sein“ habe ich die individuellen Fähigkeiten hervorgehoben und diese werden bei diesem Mitschnitt mehr als deutlich.

Die Gitarrenwand von Missu, der bei „Schweinehund, komm tanz mit mir“ ein hervorragendes Lead spielt, ist in diesem Fall das Fundament, welches er gemeinsam mit dem Bass von Ana ausgießt. Generell spricht man ja davon, dass Bass und Schlagzeug das Fundament legen, aber Tim ist so viel mehr, als ein normaler Schlagzeuger und ich halte ihn für einen der besten seines Fachs. Hört euch nur mal die zahllos vorhanden Fills und Breaks an! Das ist der Hammer! Ich habe wirklich ganz selten ein Album im Player, bei dem der Drummer für Highlights sorgt und als alter Hard Rock-Fan fallen mir da spontan Jason Bonham oder Ian Paice ein, aber das hier ist das Zeugnis eines ganz großen Trommlers.
Anas Stimme überschlägt sich bei den hohen Tönen manchmal etwas, was aber weniger störend, als vielmehr authentisch klingt und wenn sie in tieferen Tonlagen unterwegs ist, hat es etwas beschwörendes und auf eine magische Weise beinahe verführerisches an sich.

Die Songauswahl ist großartig und bietet einen hervorragenden Überblick über die ersten beiden Alben und mit einem meiner Alltime-Favourites „Nichts“ (global und nicht ausschließlich auf DEAMON’S CHILD bezogen) hat man das größte Highlight an des reguläre Ende des Sets gelegt.

Der Mitschnitt klingt so, wie DEAMON’S CHILD klingen müssen: authentisch, roh, ein bisschen dreckig, ehrlich und intelligent. Wer dieses Album sein eigen nennt, ahnt, was er auf einem DEAMON’S CHILD-Gig erleben kann und hat nun keine Ausrede mehr, nicht eines der Konzerte zu besuchen. Ich verspreche euch, dass sich sowohl die Alben, als auch die Liveshows immer lohnen! (chris)

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Set-/Tracklist:
Zucker („Scherben müssen sein“, 2016)
Lutscher („Demo„, 2013 & „Deamon’s Child„, 2014)
Äffchen fährt Fahrrad („Deamon’s Child“, 2014)
Geld („Scherben müssen sein“, 2016)
Schweinehund, komm tanz mit mir („Scherben müssen sein“, 2016)
Nichts („Scherben müssen sein“, 2016)
Vogellied („Scherben müssen sein“, 2016)