REVIEW

BURKHARTSVINTER „Hohenkrähen“ (Black Metal)

BURKHARTSVINTER

„Hohenkrähen“
(Black Metal)

Wertung: gut

: 09.06.2018

Label: Total Death Records

Webseite: Facebook, Bandcamp

Bereits beim Debüt von BURKHARTSVINTER („Burkhartsmal„, 2016) habe ich von der Bandcamp-Seite der Band zitiert und vielleicht wird es Tradition, denn hier kommt ein neuer Hinweis, was den Hörer auf „Hohenkrähen“ erwartet:

„No synths, no clicktracks, no triggers, no reamping or other bullshit has been used to record pure and raw Black Metal warfare once again.“

Noch weitere Fragen, Euer Ehren?!

BURKHARTSVINTER machen exakt da weiter, wo sie mit dem Vorgänger aufgehört haben: Sie spielen herrlich rohen, urwüchsigen Black Metal ohne irgendwelche Sperenzchen und Firlefanz; stattdessen gehen sie dir an die Gurgel und nageln in zweiundvierzigeinhalb Minuten sechs Songs runter, die, und da bin ich mir sicher, nicht nur bei mir richtig gut ankommen. Die Qualität ist unüberhörbar, und auch wenn drei Songs die Neun-Minuten-Marke knacken, klingt alles wie aus einem Guss und hält den Hörer permanent bei der Stange. Das ist wirklich gut gemacht, meine Herren!

Ich mag diese Punk-Attitüde, die den Songs mitklingt, so wie es auch bei den frühen Black Metal-Bands nicht unüblich war. Das gibt den Songs eine andere Dimension von Rohheit und gleichzeitig Frische; besonders „S.G.W.G.T.C.“ ist so ein Brocken.

Bei meinem Lieblingssong „Knights of the Deathcult“, der ein Paradebeispiel für das tolle Songwriting ist, klingt immer wieder eine rotzige Attitüde durch; an anderen Stellen wird es episch und melodisch, nur um zwischen gedrosseltem und gesteigertem Tempo zu wechseln. Egal, wie oft ich ihn bereits gehört habe, bin ich immer wieder erstaunt, die schnell 9:52 Minuten vergehen. Aufgrund der vielen Tempowechsel und Parts möchte ich den Song schon beinahe progressiv nennen, allerdings im Sinne „nicht-der-Norm-entsprechend“, da er ein kleines Epos geworden.

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Positiv anzumerken ist noch, dass das Album in Gänze einfach gut wirkt; ich habe keine Längen erkennen können und daher dürft ihr auch jeden anderen Songs, neben den beiden genannten, blind anspielen. Aber „Knights of the Deathcult“ ist schon mein persönlicher Oberhammer …

Der Sound des Albums ist klasse; roh und unverfälscht klingt es so, wie ich es mag. Was die Band in ihrem Proberaum aufgenommen hat, hat Atmosphäre und Stil; da brauchen andere Bands monatelange Studioarbeit und bekommen es dann doch nicht hin. Respekt!

Die CD ist auf 500 Stück limitiert und die ersten 100 CDs kommen in einem gesiegelten Slipcase inkl. Patch! Zugreifen lohnt sich ohne Zweifel. (chris)