REVIEW

BUCH „Dio digitale. Die Zukunft des Heavy Metal“ von Till Burgwächter

BUCH

„Dio digitale. Die Zukunft des Heavy Metal“
von Till Burgwächter

Wertung: Gut

VÖ: April 2021

Label: CharlesVerlag

Webseite: Facebook

In der Heavy Metal Bücherwelt ist der Name Till Burgwächter kein Unbekannter, wurden doch von ihm mehrere Bücher von „JGTHM – Juhr Gait Tu Hewi Mettäl“ über „Neues aus Trveheim“ bis „Die Wahrheit über Wacken“ als Wissens- und Unterhaltungslektüre veröffentlicht. Nun ist nicht nur das Buch in seiner gedruckten Form – wie das mir vorliegende Rezensionsexemplar eines ist – eine bedrohte Art, Till Burgwächter macht sich auch so seine Gedanken, wie es mit dem Heavy Metal weiter geht.

In der Gegenwart scheint noch alles in Ordnung, es gibt zahlreiche Alben jeden Monat, die man hören und auch kaufen kann. Aber wie sagt es so schön der Klappentext: „Der grimme Schnitter reitet gnadenlos durch die Reihen unserer Helden, die Jugend hört lieber elektronische Geräusch-Collagen als handgemachte Musik, die Veröffentlichungswut verschreckt selbst den treusten Headbanger, und das Geld in der Szene wird dank unverschämter Streaming-Dienste und anderer Schnorrer auch so langsam knapp.

Also wird es Zeit, sich mal nach neuen Konzepten umzuschauen, wie man den Heavy Metal vor dem Untergang retten könnte. Bei einigen fragt man sich, warum hat das noch keiner gemacht? Andere scheinen doch sehr weit hergeholt. Aber wer weiß, vielleicht kommt die ein oder andere Band, der ein oder andere Versandhandel oder der ein oder andere Investor/Löwe doch auf die Idee, aus dem Buch etwas umzusetzen. Vielleicht gibt es bald ein Auto namens „Cannibal Corsa“ oder einen Pressesprecher für Heavy Metal in Person von Tom Angelripper oder Klone unserer Idole aus dem Labor? Ganz so weit entfernt sind wir von letzterem ja nicht, wie die holographische Auferstehung von DIO ja bereits beweisen hat.

Am Ende ist es egal, welches Konzept funktioniert, Hauptsache es rettet den Heavy Metal. Da hilft es nämlich nicht, nur den alten Lieblings-Alben und den glorreichen Tagen „seiner“ Bands hinterherzutrauern, sondern sich als Musikfan auch auf neues Material und neue Ideen einzulassen, um bei allen Beteiligten den Spaß und die Kreativität für laute Gitarrenmusik zu behalten und zu fördern. Mit dem Kauf dieses Buches tut ihr schon mal was dafür. Ihr habt Spaß und belohnt die Kreativität des Autors. (eller)