REVIEW

BRAINDANCE „Master of Disguise“ (Prog Dark Rock)

braindanceBRAINDANCE

„Master of Disguis“
(Prog Dark Rock)

Wertung: Gut

VÖ: 02.03.2015

Label: progressive darkwave Recordings

Webseite: Faceboook / Homepage / Wikipedia

Das New Yorker Duo existiert nun schon seit zweineinhalb Dekaden und mit „Masters in Disguise“ veröffentlichen sie ihr viertes Album, laut eigener Aussage ist dies das erste Konzeptalbum der Formation. Und da fällt zunächst einmal die Umkleidung des Silberlings ins Auge, welche auch dem Haptiker überzeugen kann. Geprägtes DigiPack inklusive Booklet und einem kleinem „Heftchen“ mit einem Comic, der das Konzept des Werkes unterstreicht.

Was folgt ist eine Berg- und Talfahrt verschiedenster Dark Wave Entitäten, welche sich zwischen Batcave, Old School, Prog Metal, Wave Pop und cineastischer Experimentierfreunde ein Zuhause suchen und teilweise einen beschwerlichen Weg auf sich nehmen. „Unearthed“ eröffnet das Werk als verschrobener Opener, bzw. Intro. Eine Schräge Intonation zwischen Soundtrack und Orffscher Eröffnung voller minimalistischer Gimmicks. „Lost“ ist ein gelungener DarkPop Song, der geschickt die Dunkelheit paraphrasiert. Erinnert von Ausstrahlung und Gesang ein wenig an Neferlight. Eingebundene Sprachsamples und weibliche Backings konterkarieren das progressive Saitenspiel. Ein wundervoll eindringlicher Refrain, der verschiedene Facetten aufsaugt und zwischen Geradlinigkeit und Naivität eine verführerische Klangskulptur eröffnet.

Das folgende „Eye of the Storm“ verführt zum Tanzen und wird von treibenden Beats getragen, welche durchaus etwas leiser in die Szenerie dringen könnten. Ein wenig gestört unterwirft sich die Melancholie in der männlichen Stimme, womit auch der Kontrast zur femininen Seite etwas unterrepräsentiert wirkt. Puristische EBM trifft hier auf eine verspielte Ader des Dark Waves, gelungen die Varianz zwischen krachigen BPM und verführerischer Melodie. Dieses „Hold me“ im Refrain riecht dezent nach Cover. „The Game“ integriert die akustische Untermalung des Comics und verschmelzt harmonische Melodielinien mit dunkelromantischen Versatzstücken. Trommeln sind die bestimmende Rhythmusmaschine in „Hunter an Hunted“, während „Dysphoria“ ein wenig zu sehr in Sprachsamples versinkt und eher als Intro bzw. Zwischenspiel agiert. Es folgt der Titelsong, der vom erzählenden Stil mit dunklen Timbre von Sebastian Elliott lebt. Das Duo agiert hier ansonsten sehr speziell und experimentiert mit Saiten-Soli bis Computerstimme.

Fazit: Reichlich Samples unterbrechen zu oft den Hörgenuss. Allerdings gelingt es dem Duo eine galante Düsternis heraufzubeschwören, welche geschickt mit Prog Metal gepaart wird. Die maskuline Seite besitzt im Timbre eine melancholische und gefühlvolle Wärme. Wunderschöne Harmoniebögen und eindringliche Hooklines bestimmen die Szenerie in gelungenen Konstellationen, welche sich in dezenter Manier dem 80er Wave Pop hingeben. Samples, Experimente und Spielereien sind dem Konzept geschuldet, wobei natürlich auch Kanten und Ecken zu tragenden Säulen werden. (andreas)