REVIEW

SOULS OF SORROW „Wild Blood“ (Goth Rock/ Dark Metal)

SOULS OF SORROW

„Wild Blood“
(Goth Rock/ Dark Metal)

Wertung: Gut+

VÖ: 27.09.2024

Label: Eigenproduktion

Webseite: Homepage / Facebook

Gründer Daniel Hapke alias Dan Peters aus Gerlingen rief die Band 2022 aus einem Solo-Projekt heraus ins Leben. Daneben gehört der Lennestädter Sebastian Skorek der Band als Bassist an. Gitarrist Terence Droste und Schlagzeuger Fabian Rohlender aus dem Oberbergischen Raum vervollständigen das Quartett.

Eröffnet wird das 6 Tracks beinhaltende Minialbum mit dem Titelsong, der gleich mit einer geballten Energie daherkommt. Neben sägenden Saiten lässt auch der Gesang keine Fragen nach Aggressivität offen. „Belial“ beinhaltet dann die gesamte Stärke der Musik. Ein dunkles Intro, starker Saiteneinsatz, der sich galante Duelle mit dem Schlagzeug liefert und ein Gesang, der sich passend zur sphärischen Klangstruktur sehr wandelfähig gibt. Das Gesamtkonstrukt gipfelt in einem betörenden Refrain.

Sehr getragen, mit einem orchestralen, fast cineastischen Klangkosmos versehen, erklingt „Exile“, welches im Mark gar ein wenig doomige Züge aufweist, die sich einem eingängigen Liebreiz nicht entziehen. „Neverlander“ lässt das erotische Knistern einer Schallplatte als Intro erklingen. Was folgt ist ein druckvolles Rock-geschehen, welchen klangtechnisch ein wenig klassisch aufgehübscht wird und mit galanten, leicht versteckten Chorälen aufwarten kann. Das folgende „Claustrophopic Conspiracy“ beginnt mit latent stampfender Elektronik, bekommt aber schnell den Dreh in Richtung straightem Dark Metal. Zwischendrin immer wieder kleine romantische Zwischenspiele, in denen die Stimme auch mal klagend die Harmonielinien begleitet, um dann plötzlich die raue Schale in den Stimmbändern langsam zu schälen und sie bis zum Schrei zu dehnen. Zum Schluss gibt es mit „Living up to date“ einen explosiven Song, der harten männlichen Gesang und die harmonische Variante der Weiblichkeit beherbergt. Insgesamt ein wenig chaotisch. Schönheit trifft wilde Unruhe.

Fazit: Eine interessante neue Band, wobei die Musiker bereits in verschiedenen Bands (Live)Erfahrungen sammelten. Ihre Musik bewegt sich in den Gefilden der hart-düsteren Musik, die sich besonders im Gesang sehr variabel zeigt. Geschickt wandern die Stimmbänder über einen Teppich, der mal sphärisch, mal straight, mal betont melodisch daherkommt. Dan gelingt es perfekt, die Atmosphäre herauszufordern, in dem er zwischen Klage, Wut, Verzweiflung und Harmonie seinen Gesang zwischen Schreien, warm-gefühlvoll, growlig und betörend pendeln lässt. (andreas)