EMPFEHLUNG, REVIEW

1476 „In Exile“ (Irish Folk / Punk Rock / Gothic Metal)

1476

„In Exile“
(Irish Folk / Punk Rock / Gothic Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 07.07.2023

Label: Prophecy Productions

Webseite: Homepage

1476 wurden von Robb Kavjian und dem Perkussionisten und Schlagzeuger Neil DeRosa in Salem, Massachusetts, gegründet und das erste Lebenszeichen in Form eines Albums datiert aus 2009. Mir bislang unbekannt, hat ihr neues Album sogleich mein Herz erobert und mit jedem Durchlauf wächst es. Das liegt vor allem an dem unkonventionellen Stil der Band, der von Irish Folk über UK-Punk Rock sowie düsterem Metal eine wahre Vielfalt an Stilmitteln zur Verfügung hat. Dazu hat die Musik genau die Ecken und Kanten, die man bei vielen Produktionen heutzutage vermisst. „In Exile“ klingt absolut authentisch und mit Herz und (Punk-)Seele komponiert. Und genau wegen dieser Vielfalt und Rauheit gibt es mit jedem Durchlauf neues zu entdecken. 1476 könnten genauso gut bei euch um die Ecke in nächsten Irish Pub auftreten wie auch auf einem großen Festival. Die Musik passt überall hin. Manche Stücke wie „Where Kings fall“ haben mich gleich voll gepackt, andere wie z.B. der Opener „Lost in Exile“ haben etwas länger gebraucht, sind aber auch wie einige weitere Stücke den Highlights des Albums zuzurechnen. Selten, dass das Album mal nicht so bei mir durchschlägt.

Im Promoinfo steht der Hinweis, welche Einflüsse es hier – man muss sagen passenderweise – gibt:
„Zu den Bands, die Kavjian inspiriert haben, gehören SÓLSTAFIR, MOONSPELL, SAMHAIN & DANZIG, THE CLASH, CULT OF YOUTH und HAGALAZ‘ RUNEDANCE, neben vielen anderen.“

Zum inhaltlichen Konzept:
Auf „In Exile“ stellt jeder Song eine eigene Welt dar. Alles begann damit, dass Sänger und Multiinstrumentalist Robb Kavjian über die uralte Frage nachdachte, wohin die Menschen gehen, wenn sie sterben. In seinen Gedanken begann er, sich reale Personen und imaginäre Charaktere als mystische Wesen oder Gottheiten vorzustellen; jede mit ihren eigenen Attributen und Kräften, die auf ihren individuellen Eigenschaften basieren. Diese Avatare dienten als spirituelle Führer zu ihren Welten während der Meditationen, die Visualisierungstechniken verwendeten, und sie legten auch ihre Philosophien dar – nicht alle von ihnen waren für den Musiker akzeptabel, aber dennoch pflichtbewusst auf diesem Album festgehalten.

Fazit:
1476 haben mit „In Exile“ ein Album abgeliefert, dass endlich mal wieder überraschend anders klingt, frisch sowie mit Ecken und Kanten. Eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Mischung an Stilen (Irish Folk / Punk Rock / Gothic Metal), die aber gut harmonieren. Vor allem die Punkattitüde mit einem kleinen „Fuck off“ im Tenor reißt es immer wieder raus. Dazu kommen eingängige Folk Anteile und düstere, okkulte Komponenten. Hört einfach mal rein, hier hat Prophecy mal wieder einen guten Riecher bewiesen, diese Band zu betreuen. (eller)