EMPFEHLUNG, REVIEW

Wer macht denn heute noch „So ne Musik?“ – Rückblick 2014

Bastian’s Jahresrückblick 2014

Tja, das Jahr neigt sich dem Ende und es wird wieder einmal Zeit für etwas Retrospektive…

Während sich meine Kollegen in diesem Jahr entweder mit Discographien beschäftigt haben, die sie längst kennen sollten oder sich unsere Krankenkassenbeiträge in Form von Polyvinylchlorid ins Regal gestellt haben, habe ich mich wieder einmal häufig abseits der, in unserem Magazin gängigen, Pfade bewegt und daher fällt die folgende Top 10 ein wenig aus dem Rahmen… Let’s do it…

 

Musik:

Platz 10: Primordial – Where Greater Man Have Fallen

Wenn sich im Opener/Titeltrack der Gesang seinen Weg durch die Gitarrenwand bricht und immer höher aufsteigt, dann ist das ein ganz großer Musikmoment in 2014. Da der Rest der Scheibe nie nachlässt, sondern immer top ist, ein verdienter Platz 10

 

Platz 9: At The Gates – At War with Reality

Hier hat alles begonnen, was den Melodischen Death Metal geprägt hat. Dann mit einer solchen Power zurück zu kommen ist allein schon eine Platzierung wert. Weil das Album aber meilenweit über nahezu allen anderen Genre Veröffentlichungen thront, ist der neunte Platz gesichert.

 

Platz 8: Krokodil – Nachash

Das Beste aus allen Welten. Mastodon, Neurosis, NWOBHM, Pop… Dieses Sludge Gewitter hat in diesem Jahr den mit Abstand besten Gitarrensound. Gespielt von drei Gitarristen und umbrüllt(!) von sagenhafter Härte machen die Briten alles richtig. ‚Nur‘ auf der 8, da andere noch fetter, melodischer, deutlicher, abgefahrener waren.

 

Platz 7: King 810 – Memoirs of a Murderer

Es würde in der Tat ausreichen hier ‚Fat Around The Heart‘ zu erwähnen, doch es würde diesem Wahnsinn nicht gerecht werden. Live ein völliger ‚Abfuck‘ und auf Platte nahezu ein Hörbuch über Gewalt, Erwachsenwerden in Armut, Gewalt und sozialer Kälte. Was ‚Slipknot‘ mit ihrer 5 nicht schaffen, gelingt King810 nicht zuletzt wegen der eindringlichen Stimme: Ein Platzierung in meiner Top 10 (!)

 

Platz 6: Marcus Wiebusch – Konfetti

Na klar, ‚Der Tag wird kommen’… Was sonst? Track des Jahres. Das Album wäre aber auch so hier gelandet. Wiebusch endlich wieder mit ‚…but Alive‘-artigem Sprechgesang. Mit Beat und Akkustik, mit allem… und eben auch mit ‚Der Tag wird kommen‘

 

Platz 5: Antemasque – Antemasque

BÄM… (fetter kann ich es nicht schreiben) – nach ‚Mars Volta‘-Ausflügen ist der Sound von ‚At the Drive-in‘ nahezu zurück. Bixler und Rodriguez schaffen es scheinbar spielend ausschließlich (!) verdammte Hits zu schreiben und auf diesem Album zu veröffentlichen. Glaubt Ihr nicht? Mir egal… Ich habe es gehört und werde es nicht vergessen…

 

Platz 4: In Flames – Siren Charms

Anders singt perfekt, In Flames sind im Mainstream angekommen und es steht ihnen richtig gut… Produktion, Songwriting , allein der Beginn des Titel Tracks… Knaller… Weiß gar nicht so genau, ob die auch schlecht können???

 

Platz 3: Downfall of Gaia – Aeon Unveils The Thrones Of Decay

Woah, Sludge wohin das Ohr reicht… Hier in seiner finsteren Form… Inhaltlich geht es um den Kampf des Menschen gegen einen mächtigen Gegner: die unerbittlich voranschreitende Zeit. Das ganze wird dann so derbe vertont, dass man sich fast schon fragt, was in Zukunft noch mit der Musik passieren soll… Kann es noch noch kälter und packender werden? Hört es euch an, wenn noch nicht geschehen…

 

Platz 2: Mantar – Death by Burning

Tja, Doom? oder was ist das hier? Auf jeden Fall die fette Hölle… Im Gegensatz zu den Erstplatzierten in diesem Jahr, verzichten Mantar auf einen Bass und legen Riff auf Riff… Monster… Sollte jeder in diesem Jahr gehört haben…

 

Platz 1: Royal Blood – Royal Blood

Applaus Applaus… Hier kommt, was ich nicht mehr für möglich gehalten hatte. Die Rettung des Rock. Die ultimative Blues Klatsche. Das verdammt nochmal beste Album seitichweißnichtwann…
Nur mit Schlagzeug und Bass(!) knallen uns die beiden Engländer ein Album um die Ohren, dass ‚Black Keys‘ und ‚White Stripes‘ wie Stadtfest Musiker wirken lässt. Und den Begriff ‚Debüt‘ auf ein ganz neues Level hebt.
Besser wird es nicht mehr. Nie mehr… Danke für diese Energie und ein letztes mächtiges Aufbäumen des Rock’n’Roll…

(check 11:40)

 

Film:
Guardians of the Galaxy

Ähm, entschuldigung, kann mal jemand wieder so was machen, wie Star Wars? Also, nen verdammt guten SiFi Film, mit coolen Charakteren, fiesen Bösewichtern und zusätzlich vielleicht noch gute Musik und etwas Witz? Ah, Danke!

 

Serie:
True Detective

Düster, langsam, Mega gespielt… Knaller Serie… Am Besten auf Englisch gucken…

 

Konzert:

B R A N D N E W – endlich… So lange gewartet und nun war es in diesem Jahr zweimal soweit… Intensiver und besser kann ein (oder zwei) Konzert(e) gar nicht sein.

Onkelz Hockenheim… War ein krasses Gesamterlebnis… Coole Leute getroffen, noch nie so viele Menschen singen gehört und diese Bühne… Uiuiui…
Sonst? 2015 wird besser… Checkt Adam Angst… und wer macht eigentlich noch ‚So ne Musik‘?