REVIEW

JACULA „In Cauda Semper Stat Venenum“ (Okkult / Psychedelic / Doom)

Line up
Antonio Bartoccetti – Music, Lyrics, Guitar, Bass, Vocal
Charles Tiring – Church organ
Doris Norton – Keyboard, Vocals
Franz Pathenzy – Medium

Recorded at Gnome Studio 1969
Mixed by Colin Coldweis
Released 1969
total playing time: 37′24′′

Viele Mythen ranken sich um das Album. Viele Menschen glauben, dass das Album nie und nimmer 1969 aufgenommen und veröffentlicht wurde.

Wenn das Album tatsächlich aus dem Jahr stammt, haben wir es mit dem ersten Doom Metal-Album zu tun. Hauptsächlich kommt hier die mächtige Kirchenorgel zum Einsatz, die finster und sakral den Teppich auslegt, auf dem sich zum Beispiel beim ersten Song „Ritus“ fetteste Gitarrenriffs tummeln und den Prototyp eines Doom-Songs präsentieren. „Triumphatus sad“ hingegen klingt, als wäre es die hohe Schule des Black Metals und man darf den Eindruck bekommen, dass CELTIC FROST und DEEP PURPLE eine unheilige Allianz eingegangen sind. Bei „Magister dixit“ hingegen regiert die Orgel und mit tiefen Trommeln und der beschwörenden Textzeile ist das Kopfkino perfekt.

„Initiatio“ beschwört dich wieder mit der Stimme, diesmal ist es (wahrscheinlich) Doris Norton, die dir schamanenhafte Melodien entgegensingt und das schöne Klavier, die Stimmung und die Soundeffekte, wie der Wind laden gerade bei diesem Track zum Entspannen ein. Selbst heutzutage bedienen sich immer noch Doom oder Black Metal Bands bei der Atmosphäre und Signore Bartoccetti hat ihnen gezeigt, wie es geht. Der abschließende Titeltrack wiederum zieht alle Register wie Atmosphäre, Orgel, Drive und später auch grandiose Keyboardsoli und ist am ehesten als Rocksong zu bezeichnen, obwohl zu normalen Rock- und Metalhörgewohnheiten immer noch eine Menge Toleranz notwendig ist. Wer aber auf spirituelle Musik steht, die gerne auch in meditativen Wiederholungen seinen Reiz hat, sollte dieses Album sein eigen nennen. Meine persönliche Wertung ist ganz klar: absolute Empfehlung! Dieses Album ist schwer, düster, okkult und verströmt eine unglaublich unheilige Stimmung und ist gleichzeitig absolut fesselnd. (chris)

Das Review ist Bestandteil der großen JACULA / ANTONIUS REX-History beim Amboss-Mag!