REVIEW

GOLD „No Image“ (Post Rock)

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„No Image“
(Post Rock)

Wertung: gut

: 24.10.2015

Label: Ván Records

Webseite: Facebook

GOLD haben vor knapp drei Jahren ein neues Haus bezogen und „Interbellum“ war der Soundtrack für die Einweihungsfeier mit Freunden, Nachbarn und Bekannten im Garten mit Lampions, Cocktails und Häppchen. Das Album hatte einen, für mich persönlich, zu hohen Popanteil und mit Sängerin Milena Eva bin ich nicht wirklich warm geworden. Nun hat die Band allerdings in den letzten drei Jahren eine Tür gefunden, die in einen Keller führt, in dem Dunkelheit und Geister herrschen. Zu diesem Fund ist das neue Album „No Image“ wiederum der Soundtrack, denn die Band ist unglaublich kraftvoll und düster geworden, ohne allerdings den Gesang von Milena Eva in den Hintergrund zu drängen. Für mich passt der Gesang nun allerdings viel besser zu den rhythmusbetonten Songs, zur Dunkelheit und etwas anderen Ausrichtung.

Wie genau man die Musik von GOLD beschreiben soll, weiß ich nicht, denn dafür stecken einfach zu viele Einflüsse drin; Post Punk, Post Rock, Hard Rock, Psychedelic Rock, alles ist vorhanden. Ergötzen kann ich mich an dem unglaublich guten und abwechslungsreichen Drumming von Igor Wouters, der nicht nur geradeaus trommeln kann, sondern wirklich großartige Akzente setzt und viel Rhythmus in die Songs bringt. Gitarrist Thomas Sciarone, der mal bei THE DEVIL′S BLOOD aktiv war, liefert eine starke Arbeit ab, bei der nicht nur das Riff zählt, sondern die Möglichkeit, mit der Gitarre Atmosphäre zu erzeugen, im Vordergrund steht. Dazu noch der sirenenhafte Gesang von Milena Eva und wir haben, zu meiner offen gestandenen Überraschung, ein absolut starkes Album vor uns, welches ich von der Band so niemals erwartet hätte.

Einzig die etwas dumpfe Produktion fällt leicht negativ auf, aber wenn ich mir meinen Keller so anschaue… da ist es auch dumpf und leicht muffig.

Das Video bringt die Musik und die Haltung der Band wahrscheinlich am Besten zum Ausdruck: düster und ehrlich. Desillusioniert und realistisch. „Only death is real“ ist da scjon der passende Ansatz. Aber vor dem Genuss des Videos warne ich zartbesaitete Gemüter… das ist harter Stoff und besonders die Tatsache, dass es sich um reale Aufnahmen handelt, macht es umso brutaler. Wenn ich bedenke, was für Spielfilme jemals indiziert wurden, wundert es mich fast, dass dieses Video seine viralen kreise zieht und auch weiter ziehen sollte. (chris)

https://youtu.be/Hp93aTPunaE