REVIEW

CROWN OF GLORY „King For A Day“ (Melodic Metal)

CROWN OF GLORY

„King For A Day“
(Melodic Metal)

Wertung: Gut

VÖ:  16.05.2014

Label: Fastball Music

Webseite: Homepage / Facebook

Die Schweizer Formation gründete sich bereits zur Schulzeit, nach zwei Demos in Eigenproduktion und dem gelobten Debüt „a deep breath of Life“ 2008 folgt nun nach über sechsjähriger Pause das Zweitwerk der Schweizer. Auf dem aktuellen Album erwarten den Hörer 12 Songs voller treibenden Melodic Metal, welcher mit einer Gewürzmischung aus AOR und Power Metal angereichert wird.

Ein Gewitter und feminine Choräle dienen als Intro zum knallenden Opener „storm“. Die Art wie die verschnörkelten Keys in die Szenerie dringen und die Rhythmusfraktion beim melodischen Treiben unterstützen, der helle Gesang und ein betörender Refrain erinnern an Bands wie Sonata Artica, Edguy (besonders stimmlich) oder Kamelot. Die Eidgenossen unterbauen den Klangkosmos allerdings mit reichlich verworrenen Exkursionen, hier von Saiten und Keys vollzogen, die sich ihr Eigenleben nicht rauben lassen. Es geht weiter mit Double-Bass Hymnen, Melodic Metal, Midtempo Krachern und auch die balladeske Seite lukt in „Riddle“ hervor, bevor der Song später richtig Fahrt aufnimmt. Düstere Facetten werden im elegant inszenierten „Morpheus dream“ offenbar. Mystisch bis erhabene Momente besitzen Songs wie „once“ oder „Savior“, welche zudem nicht auf epische Breite samt den nötigen Bombast verzichten. Ein wenig Stadion Rock inkl. Oohhooooho gibt es mit „Only Human“. Das folgende „The Hunter“ ist ein wenig dunkler angehaucht und besitzt nicht nur im technischen Spiel mit dem Gesang Überraschungen. „Bane of Existence“ glänzt mit verführerischen Gesängen, geschickt gesetzten Tempi- und Stilwechseln. Der Bombast ist ein schleichender Moloch, der sich über die detaillierten Feinheiten legt, ohne jenige mit der kraftvollen Produktion und den ausladenden Keys ins Nirwana der Unteilbarkeit zu chiffrieren. Das Schlussstück „House of gods“, dessen Beginn ein wenig in Richtung Secret Discovery geht, zeigt noch mal die Wandlungsfähigkeit der Band.

Fazit: „King for a day“ ist ein in sich stimmiges und komplexes Melodic Metal Album geworden. Die sieben Jahre Pause haben wohl auch dazu beigetragen, dass das Sextett mit einer unbändigen Spielfreude daher kommt. Im Vergleich zum Debüt gibt es ein paar mehr Ausflüge ins Genre des Progressiven. Die hymnenhafte und elegische Ausrichtung der einzelnen Songs weiß zu begeistern. Die Melodielinien gehen schnell ins Ohr und konterkarieren die Verspieltheit an Saiten und Tasten. Nicht nur Fans der üblichen Verdächtigen (Kamelot, Pink Cream 69, Edguy, Stratovarius) werden ihre Freude an diesem kraftvollen Zweitwerk haben. (andreas)