INTERVIEW

BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE :: Reminiszenz an all die geilen Filme

Juhu das neue Album ist da! Mit „Toxic Terror Trax“ haben BLOODSUCKING ZOMBIES FORM OUTER SPACE das neuste Kapitel in ihrem ganz eigenen musikalischen Horrorfilm geöffnet. Dieses Mal hat man nicht nur Horrorfilme ausgeweidet und Ungetüme gehuldigt sondern auch dem Album noch ein bisschen ein Konzept verpasst, denn das Album trägt den Beinamen „Music For The Post-Apocalypse“ und man sollte sich überlegen, ob man zum konsumieren der Musik einen Geigerzähler braucht. Nun gut genug geschwafelt, denn das überlasse ich nun Sänger Richy der wissenswertes zum Album zu berichten hat! (michi)

 

  • Endlich ist es geschafft, das neue Album ist fertig. Glücklich und stolz, es vollbracht zu haben?

Richy: Und wie! So hart, aber andererseits auch mit soviel Spaß und Teamgeist haben wir, glaub ich, noch nie an einem Album gearbeitet. Auch mit dem eigenen Label ist das jetzt alles natürlich noch viel mehr unser ganz eigenes Baby, und die Vaterfreude ist uns ins Gesicht geschrieben.

  • 19 ähhh 20 Songs sind auf dem neuen Album, scheinbar haben sich in der letzten Zeit sehr viele Themen bei euch angesammelt, die ihr im Album verarbeitet habt!?

Richy: Naja, das letzte reguläre Album ist ja auch schon drei Jahre her und das Songwriting dafür noch länger. Da hat sich schon einiges an Ideen angesammelt, und eigentlich wollten wir auch nur die besten 14 Songs oder so fürs Album auswählen. Schlussendlich konnten wir uns aber überhaupt nicht entscheiden und haben einfach alle draufgepackt.

  • „Radio Active“ wurde von euch auserkoren, um den ersten Videoclip vom neuen Album zu bekommen, warum gerade dieses Stück?

Richy: Wir wollten natürlich passend zum Album ein Video mit dem Thema „Endzeit“/Post-Apokalypse“ machen und unsere Reminiszenz an all die geilen Filme wie „Die Klapperschlange“ oder „Riffs 3“ abliefern. Damit war die Auswahl an Songs zu diesem Thema auf zehn Songs heruntergebrochen, wovon wir „Radio Active“ vor allem auch musikalisch am repräsentativsten für das Album fanden.

  • Der Clip wurde mit Martin Faltermeier und seinem Fear4u Team realisiert, wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Richy: Martin haben wir über seinen Film „Zombies FromOuter Space“ kennengelernt. Jim hat, nachdem wir von dem Film Wind bekommen haben, einfach eine Mail geschickt, so etwa mit dem Inhalt: „Einen geilen Film machst du da, mit einem großartigen Namen – falls du noch Musik für den Soundtrack brauchst, bieten wir uns gerne an.“ – Martin hatte sich insgeheim Sorgen gemacht, ob wir ihm vielleicht Probleme machen würden, da er natürlich von unserer Existenz wusste, und ihm ist mit der Mail wohl ein Stein vom Herzen gefallen. Leider war der Film damals schon in der Fertigstellung, aber schnell war klar, dass wir in Zukunft gemeinsame Sache machen werden. Auf der „No Rest ForThe Living Dead“-Tour haben wir uns dann persönlich kennengelernt, und seitdem verbindet uns eine tiefe Freundschaft und wir sehen uns regelmäßig!

  • Wie ich euch kenne, gibt’s zum Dreh bestimmt auch einige nette Anekdoten zu erzählen?

Richy: Der ganze Dreh war eine unglaubliches Erlebnis. Martin und Fear4You haben dermaßen Gas gegeben, was Professionalität und Aufwand anbelangt, dass wir aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen sind. Das war definitiv eine ganz andere Nummer als unsere bisherigen Video-Drehs, und wir fühlten uns wie am Set einer Hollywood-Produktion. Die zahlreichen freiwilligen Statisten verdienen  noch besonders Erwähnung, da sie die ganze Nacht bei klirrender Kälte durchhalten mussten und manche von ihnen zwei Tage auf den Beinen waren.

  • Wo liegt die Faszination in der Person Linda Blair, dass ihr dieser Schauspielerin einen Song gewidmet habt? Ist ja schon fast ein Liebeslied geworden oder wie seht ihr das?

Richy: Ich liebe einfach den Film „Der Exorzist“, und der begleitet mich seit meinem achten Lebensjahr und hat meine Liebe zu Horrorfilmen mitbegründet. Der fast schon tragische Verlauf von Linda Blairs Karriere ist natürlich auch ein Thema, dass mich beschäftigt und sich gut eignet, darüber mal einen Song zu schreiben, wobei die platonische „Liebesbeziehung“ im Text natürlich nur als Gag zu verstehen ist und eher dafür stehen soll, wie sehr ihre Darstellung als Regan meine Welt nachhaltig geprägt hat.

  • „Kids Of The Apocaplypse“ scheint Potential für einen neuen Live Reißer zu haben, seht ihr das genauso? Schließlich habt ihr beim Jamboree schon das Mitsingen üben lassen!

Richy: Ich hoffe es! Beim Jamboree hat es ja großartig funktioniert, wobei da vieles spontan improvisiert wurde meinerseits. Der Song ist auf alle Fälle jetzt erstmal fix im Live-Set!

  • Wieso bekommen wir von euch eigentlich ein Album für die Post-Apokalypse, steht uns etwas bevor, was wir noch nicht wissen?

Richy: Ich hab einfach eine Phase gehabt, wo ich mir einen Endzeitfilm nach dem anderen angesehen habe, und als ich den Jungs das Thema „Post-Apokalypse“ als Konzept für ein neues Album präsentierte, sprudelten wir förmlich über an Ideen  – wie wir das zum Beispiel live umsetzen könnten, mit Deko usw. Das Thema ist halt auch unerschöpflich und wir fanden es einfach auch an der Zeit, mal einen Schritt näher in Richtung Konzeptalbum zu kommen.

  • Mit „Camp Crystal Lake“ besingt ihr ja fast schon überfällig den guten alten Jason! Was verbindet dich außer deiner oft live getragenen Hockey Maske noch so mit „Freitag der 13“?

Richy: Jason und Freddy prägten meine Teenager-Jahre. Ich hab diese Filme verschlungen – immer und immer wieder, und vor allem Jason war mein klarer Favorit, nicht nur, weil Alice Cooper den Song für Teil Sechs beigesteuerte hat. Das war knallharte, simpelste gestrickte Slasher-Unterhaltung mir hohem Rock‘n’Roll-Faktor, und man hat immer mehr auf Jasons Seite gestanden als auf der der Opfer… Wahrscheinlich hab ich da einiges an Teenager-Neurosen/-Problemen in den Filmen kompensiert. hahaha…. Auch wenn das Thema schon ein wenig oft bearbeitet wurde, war mir ein eigener Song über die „Freitag, der 13.“-Filme schon lange ein Anliegen.

  • G.H.O.U.L. fällt durch einen besonders eingängigen Refrain auf. Generell ist der Song sehr auffällig und nimmt so ein bisschen die Rolle von „Plainfield Love“ ein, könnt ihr dieses Empfinden nachvollziehen?

Richy: Ganz genau das war auch meine Intention bei dem Song. Es ist ja wieder einer meiner „Ed Gein“-Songs, und die versuche ich, musikalisch immer ein wenig in die Zeit seiner Verbrechen, die 50er Jahre, zu hüllen. Diesmal war DooWop sozusagen die nächste Stufe zu „Plainfield Love“.

  • Auch dieses Mal gibt es wieder einen Hiddentrack, was gibt es zu diesem Stück zu erzählen? Wer ist denn dieser Leopold und wie hat er es zum Erbe des „Mörder Blues“ geschafft?

Richy: Also wir die „MörderBlues“-EP gemacht haben, hatte ich noch zwei unfertige Texte inpetto – der „Gaskassier“ war einer davon. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass der eine oder andere vielleicht enttäuscht sein könnte, wenn sich am Ende des Albums nicht doch wieder ein Lied im wienerischen Dialekt verborgen hätte – also haben wir den Song wieder ausgegraben, der Reverend hatte in null-komma-nichts die Musik dazu geschrieben, und somit war das ganze recht schnell erledigt und besiegelt. Ob es dem „Mörder Blues“ gerecht wird, wage ich zu bezweifeln, aber ich hoffe, es gefällt trotzdem.

  • Sehr gut gefällt mir das CD Artwork, aus wessen Feder stammen die coolen Zeichnungen?

Richy: Das Cover hat die Wiener Tattoo-Legende und Freund der Band, Bernie Luther gemalt und wir sind überglücklich mit dem Ergebnis! Er war sofort Feuer und Flamme und hatte in wenigen Tagen bereits das Cover für uns fertig. Und alles schön old-school Handarbeit – ohne Computer 😉

 

  • Dieses Album ist ja nun das erste Studioalbum, welches ihr unter eurem eigenen Label „Schlitzer-Pepi“ veröffentlicht. Hat sich dadurch etwas an der Arbeitsweise geändert?

Richy: Ich darf dich korrigieren: Die „DecadeofDecay“ war sozusagen auch ein Studioalbum, da ja jeder Song neu aufgenommen wurde. Naja, jedenfalls hatten wir – und vorallem Mike – mit dem Release schon mal erste Label-technische Erfahrungen sammeln können. Im Grunde hat sich unsere Arbeitsweise kaum verändert, weil wir auch schon davor immer komplett fertige Produktionen (also was Mischung, Mastering, Artwork, Layout plus dazugehörige Werbung betrifft) abgeliefert haben. Finanziell und zeitlich ist es halt in der Zeit vor dem Release eine gröbere Belastung für uns und Mike, aber andererseits haben wir jedoch dadurch auch 100% Kontrolle und dürfen die Früchte unserer Mühen schlussendlich selber ernten.

  • Eure Konzerte waren ja in der letzten Zeit schon absolute Hitreigen. Nun müssen bewährte Songs neuen Titeln weichen. Schwere Wahl?

Richy: Und wie – wir haben uns noch immer nicht entschieden, welche Songs wir aus dem Programm schmeißen werden. Sicher ist, dass wir auf alle Fälle fünf Lieder vom neuen Album im Programm haben werden.

  • Tut doch bestimmt aber gut, auch mal wieder neuen Stoff zu spielen und es ist doch auch spannend, wie die Fans drauf reagieren?

Richy: Auf alle Fälle! Außerdem haben wir uns zu dem einen oder anderen neuen Song auch ein paar Gags für die Bühnenshow einfallen lassen! Ich hoffe, wir können das auch überall so realisieren, zumindest bei den größeren Konzerten wird’s klappen, dass wir unserem Traum von einer richtigen Bühnenshow etwas näher kommen. Mehr wird jetzt aber auch nicht verraten.

  • Auf dem letzten Jamboree habt ihr euch selber als Guns`n`Roses supportet, habt ihr euch gut in euren Rollen gefühlt?

Richy: Haha, ja, das war schon ein Spaß. Ich sag mal so – die einen haben sich mehr, die anderen weniger wohl gefühlt. Jim und der Reverend waren in ihrer Jugend riesengroße Fans, ich hingegen hab Axl Rose im speziellen nie besonders leiden können. Hermann durfte ein „Ramones“-T-Shirt auf der Bühne tragen und somit war er happy – das konnte die blonde Pudel-Perücke auch nicht mehr trüben! hahaha

  • Wie siehst du die Entwicklung eures Fanclubs der ARMY OF ZOMBIES? Inzwischen sind es ja über 100 Mitglieder und der Support ist schon bemerkenswert! Wie wichtig ist euch der Support der von dieser Gruppe aus betrieben wird?

Richy: Einfach unglaublich. Ganz ehrlich – damit hätten wir nie gerechnet. Als Ludwig damals mit der Idee ankam, hatten wir, um ehrlich zu sein, so gut wie keine Erwartungen an das Ganze, aber wir dachten uns halt – warum nicht…. Mittlerweile ist die Army ja weit mehr als ein normaler Fanclub – der familiäre Charakter, die Freundschaften, die sich durch und über den Fanclub hinaus entwickelt haben, die rührende Betreuung sowie die scheinbar grenzenlose Begeisterung der einzelnen Mitglieder, allen voran vom „Präsi“ Ludwig, sucht Seinesgleichen. Und das Ganze ohne all die negativen Aspekte, die „Gruppendynamik“ normalerweise mitsichbringt.  Jede/r ist willkommen, egal, aus welcher Szene oder welche anderen musikalischen Vorlieben er/sie hat – und es geht einfach nur darum, „eine gute Zeit mit Freunden zu verbringen“ – echt schön ist das…. Darüber hinaus ist es natürlich mehr als schmeichelhaft, zu wissen, dass unsere kleine Gurkentruppe für einige Leute ein wenig mehr bedeutet als einfach nur eine Band, deren Musik man gut findet…

  • So final noch die Standardfrage nach der kommenden Tour,… gibt es hier schon einige Termine zu verraten?

Richy: Ja – wir werden auf alle Fälle auf Tour gehen – um die genauen Termine immer aktuell zu erfahren, würde ich raten, am besten auf unserer Website www.zombies.at nachzusehen. Unter anderem werden wir am „WGT“, am „Satanic Stomp“ und am „Mighty Sounds“-Festival auftreten!

 So dies soll es dann auch mal gewesen sein mit Fragen fürs Erste. Danke Richy das du dir  Zeit genommen hast! Wir sehen uns. Pfiat eich!!