REVIEW

WHITE HILLS & DER BLUTHARSCH „Desire“ (Ambient / Psychedelic Rock)

WHITE HILLS & DER BLUTHARSCH

„Desire“
(Ambient / Psychedelic Rock)

Wertung: gut

: 23.02.2018

Label: Ván Records

Webseite: White Hills, Der Blutharsch

DER BLUTHARSCH AND THE INFINITE CHURCH OF THE LEADING HAND haben mich mit ihrer „Sucht & Ordnung“-EP komplett aus den Socken gehauen und seit dem habe ich eine Sache gelernt: Der Wandel ist die einzige Beständigkeit im Hause DBATICOTLH. Jeder, der außerhalb der Band etwas von ihnen erwartet, wird mit schöner Regelmäßigkeit vor den Kopf gestoßen. Nicht im negativen Sinne, sondern in dem, dass man sich immer wieder neu und unbefangen auf ihre Klangwelten einlassen muss.

Diesmal ist es eine erneute Kollaboration mit den New Yorkern WHITE HILLS, die die Hörer herausfordern wird. Bereits 2010 hat man eine gemeinsame 7“ namens „Today I want to catch clouds“ veröffentlicht und diesmal scheint man seine Kreativität gemeinsam gebündelt zu haben, denn es deutet nichts darauf hin, dass nur jeweils eine Band für die Songs verantwortlich ist; dafür klingen die fünf Songs auch viel zu homogen.

Der Space- / Krautrock wird einer Frischzellenkur unterzogen und wer allergisch auf elektronische Beats, Loops und ähnliches reagiert, sollte vorher seine Antihistaminika einwerfen. Die Songs fließen alle, es ist immer eine Bewegung der Luft zu verspüren, so leicht wirken die Kompositionen und sind gleichzeitig so vielschichtig aufgenommen, dass mehrere Hördurchgänge mit einem Kopfhörer unumgänglich zu sein scheinen. Immer wieder blitzen schöne Gitarrenparts auf, die man zur Hochzeit des Krautrocks über eine ganze LP-Seite zelebriert hätte, aber hier ist alles sehr reduziert und konzentriert, was aber letzten Endes eindeutig den Reiz dieser EP ausmacht.

Als Banause führe ich, nicht ausschließlich wegen des schwebenden Gesangs, mal die Band (DOLCH) ins Feld, um euch einen Wink zu geben, in welche musikalische Richtung die EP tendiert, wenngleich „Desire“ noch fluffiger, ätherischer und positiver klingt. Anchecken sollte man die EP, die es als CD und Vinyl (einseitig gepresst) gibt, auf jeden Fall. (chris)