REVIEW

VANDEL „Suspicion“ (Doom Metal)

VANDEL

„Suspicion“
(Doom Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 08.07.2017

Label: Eigenproduktion

Webseite: Bandcamp / Facebook

Hinter VANDEL versteckt sich ein niederländischer Künstler, der sich der extrem dunklen Seite des Dooms angenommen. Auf der aktuellen VÖ (eine digitale 5 Track EP) lässt Vandel neben Einflüssen von Type O oder My Dying Bride auch ein wenig an die großartigen The Wounded (ebenfalls aus Holland) erinnern.

Die 5 Tracks sind getragene Lava Exkursionen durch seelische Abgründe, wobei die musikalische Ausrichtung die entstehende Bedrückung durch die Texte manifestiert. Dabei wählt Vandel eine Gedichtform, welche irgendwo zwischen Nietzsche und Hölderlin zu verordnen ist. Wobei es hier nicht aphoristisch zugeht, sondern eher eine Geschichte erzählt wird, deren immanente Tragik viel weiter zurückreichen könnte. Heißt man den Tod Willkommen mit Wehmut und Genuss oder mit Angst und Abscheu, könnte man sich beim Opener und Titelsong „Suspicion“ fragen. Das folgende „When times come“ scheint ebenso fragende Textfragmente zu benutzen…ums Leben genießen geht es hier nicht. Die Instrumentierung ist akzentuiert härter, wobei man den Drone Effekt bis zum Äußersten treibt. Die gefrickelten Saiten im Mittelteil sorgen für kurze Aufhellung. Im bedrückenden „Secrecy“ stellt Vandel Geheimhaltung und Unwissenheit in Einklang. Ein dunkler Erguss ohne gesetzte Lichtpunkte. Die Stimme, eh sehr tief, wird hier mit einem latenten Rauhton verfeinert, der irgendwo zwischen Mc Coy und Michelle Darkness liegt. Auch hier gibt es die Solo Einlage der Saite, fast gespielt, wie eine bekannte Hymne. Das Ende ufert nicht aus, auch wenn es ein langgestreckter MonoTon ist. Der schleppenden Elegie frönend schleicht „this vivid dream“ heran. Gewaltige Saiteneruptionen unterlegen einen betörenden Gesang, der sich als Erzähler hervortut. Dezent angedeutete Melodie, fast poppig oder verträumt. Dann der Nebel, das Dunkle..undurchsichtig..heftig..kompromisslos. Die Tempoanziehung konträr zum stimmlichen Hall ist nicht ganz gelungen, während die Hookline mit etwas opulenteren Inszenarium der Düsternis einen galanten Glanzüberzug suggeriert.

Fazit: Vandel ist seit 2008 unterwegs, hat auf Bandcamp einige Songs und EP’s veröffentlicht und könnte mit seinem stimmigen Doom zum Lückenfüller werden, zwischen Tod und Wiedergeburt von Peter Steele. (andreas)

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