REVIEW

URFAUST „Geist ist Teufel“ (Black Doom)

URFAUST

„Geist ist Teufel“
(Black Doom)

Wertung: gut

: September 2013

Label: Ván Records

Webseite: www.facebook.com/urfaustofficial

Das Debüt von URFAUST wird auf Ván Records neu aufgelegt, aber man verzichtet (zum Glück) auf eine übermäßige Politur des Sounds, denn das Debüt soll so klingen, wie es gedacht war: roh, ungeschliffen, nach Keller miefend und auch nach heutigen Maßstäben ziemlich eigenständig. Diese Eigenständigkeit verdient man sich durch den „Gesang“ von IX, aber dazu habe ich bei den vorherigen Reviews schon genug geschrieben.

Musikalisch erinnern mich die Ambient-Songs („Intro“, „Geist ist Teufel“ und „Outro“) durchaus an frühe BURZUM und mit „Drudenfuß“ hat man einen vermeintlich irischen Saufsong auf der Scheibe, der ziemlich aus dem Rahmen fällt. Leider war ich bei der Erstveröffentlichung nicht dabei, aber ich frage mich, wie die Hörer die Musik damals aufgenommen haben?! Mit Fragezeichen auf der Stirn? Aber ich denke, es ist genauso, wie es mir ging, als ich das erste Mal etwas von der Band gehört habe: entweder ist man entzückt und erkennt in der Kauzigkeit der Band etwas Besonderes oder man denkt, dass zwei Typen Krach machen. Ich zähle zu der Gruppe, die den Songs durch ihre simple Struktur und den klagenden Schreien etwas reinigendes abgewinnen kann. Reduziert, simpel und dadurch ohne unnötigen Ballast sehr befreiend. Wie eine Urschreitherapie im Wald. Hätte man damals gedacht, dass „Die kalte Teufelsfaust“ oder „Auszug aller tödlich seinen Kräfte“ zu Black Metal-Highlight mutieren? Nun ist es aber so und URFAUST waren damals, wie heute, eine einzigartige Band. (chris)