REVIEW

SOOTHSAYER „At this great depth“ (Sludge Doom)

SOOTHSAYER

„At this great depth“
(Sludge Doom)

Wertung: gut

: 30.12.2016

Label: Transcending Obscurity Records

Webseite: Facebook, Bandcamp

SOOTHSAYER aus Irland sind wahre Meister, wenn es darum geht, euch so richtig unwohl zu fühlen. Ihr Sound ist nebulös, atmosphärisch, hypnotisch, dreckig und vertont eure erschreckendsten Alpträume. Einen Horrorfilm, der diesem Soundtrack würdig wäre, muss man erst noch drehen.

Das Gefühl des Unwohlseins ist auch zum großen Teil der Produktion geschuldet, denn man hat viele Soundspielereien mit einfließen lassen; hört man das Album über Kopfhörer, macht es euch verrückt, denn mal drehen sie linke Seite leise, dass man denkt, der Hörsturz ist da; dann wiederum wabert der Sound von links nach rechts und somit einmal quer durch euer Hirn und man befürchtet, dass sich etwas von dem Sound in eben diesem einnistet, was sicherlich nicht schön wäre.

Die Songs selbst, es gibt lediglich zwei, sind sehr beeindruckend geraten. „Umpire“ zelebriert seine Dunkelheit über 16 Minuten lang, aber wird nie langweilig, dafür sind die Iren in Sachen Songwriting viel zu abgezockt. Der Gesang wird tief gegrowlt und fügt sich als letztes Puzzleteil perfekt in das Gesamtbild ein. „Of Locust and Moths“ ist „nur“ acht Minuten lang und deutlich straffer organisiert, aber nicht minder erschreckend und dunkel. Besonders der geile Groove zum Ende hin begeistert mich und insgesamt halte ich „At this great depth“ für ein wirklich gelungenes Stück in Schallwellen eingefangener Alpträume. (chris)

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