REVIEW

SHARDS OF A LOST WORLD „Chaoskosmos“ (Black Metal)

SHARDS OF A LOST WORLD

„Chaoskosmos“
(Black Metal)

Wertung: gut

: 23.03.2019

Label: Sturmglanz

Webseite: Facebook

Anxietas legt nach „Zeugen des Todes“ sein zweites Album vor und wieder kredenzt er uns seine Vision von Black Metal. Roh und ursprünglich, ohne Firlefanz. Genau das gefällt mir an der Band, denn sie klingt oldschoolig, ohne es darauf anlegen zu wollen und stets authentisch.

Dass das Songwriting erneut eine Entwicklung durchgemacht haben, finde ich besonders spannend, denn immer wieder tauchen interessante Gitarrenparts auf (z.B. bei „Ewig schwarze Tiefe“), satte Orgelklänge („Thron in der Dunkelheit“) oder einen Effekt und Groove, der mich an OVERKILL (!) erinnert („Das vergessene Siegel“) und all das sorgt dafür, dass man sich vom Black Metal-Allerlei abheben kann und eine eigene Note entwickelt.

Bei dem „Experiment“ namens „Nebelaura“ bin ich eher schwankend in meiner Meinung, denn das Instrumental hat starke Parts, aber in Gänze klingt es mir persönlich zu zerhackt und etwas mehr flow zwischen den einzelnen Teilen hätte mir persönlich besser gefallen.

Aber es gibt, wie erwähnt, genug Songs, an denen ich mich ergötzen kann: das erwähnte „Ewig schwarze Tiefe“, „Über allen Sternen (Satan)“ oder „Thron in der Dunkelheit“ sind einfach gute, klassische Black Metal-Songs mit tonnenweise Untergrund-Charme, den ich gern mit Authentizität gleichsetze. Wo will man sich auch anbiedern, wenn man sich im (Black Metal-) Untergrund bewegt? Eben. Do what thou wilt.

Als Multiinstrumentalist ist es sicherlich immer etwas schwierig, den songdienlichen Blick zu behalten, wenn der Input der Bandkollegen fehlt, aber (vielleicht mit Ausnahme von „Nebelaura“) ist Anxietas das prächtig gelungen. Sogar das auf den älteren Aufnahmen arg holprige Drumming, hat sich stark verbessert, aber versprüht immer noch einen dezenten Witchhunter / Venom-Charme, den ich sehr liebe.

Ich bin beeindruckt und erfreut, dass es Musiker gibt, die ihre Vision konsequent durchziehen und sich dabei stetig entwickeln. Weiter so. (chris)