REVIEW

SEADRAKE „Isola“ (Wave Pop/Synth Pop)

SEADRAKE

„Isola“
(Wave Pop/Synth Pop)

Wertung: Gut

VÖ: 27.04.2018

Label: Megahype Records

Webseite: Facebook / Homepage

Die Reihenfolge (Info, Beschreibung und Fazit) negieren wir mal kurzerhand. Und gehen gleich ans Eingemachte… nene… keine Angst. Das Album läuft jetzt seit gefühlt einem halben Jahr und immer noch nicht hab ich die direkte Beziehung gefunden. Hier gibt es (gerade für Menschen, welche mit dem 80er Synth Pop groß geworden sind) verschiedene Facetten und Vergleiche. Das beginnt bei Erasure, wenn die samtenen Klangspektren mit verspielter Erotik in der Stimme dargeboten werden. „Conformity loves Company“ besitzt in der unterschwelligen Keyboard-Melodie die Melodieverbundenheit von Alphaville. Dazwischen Klangkosmen zwischen Nostalgie und Moderne, wobei gerade die zartbesaiteten Melodielinien an Spandau Ballett erinnern, hier ohne den Dandy-Charakter. Hin und wieder euphorisiert sich eine dunkle Nische, welche melodisch verquer einen kühlen Elektro-Untergrund beherbergt. Der warme Gesang holt derartige Sequenzen aber schnell in poppige Gewässer, welche sich ruhig und behutsam um des Hörers Ohr schmiegen. „Room 316“ ist einer dieser betörenden Songs, welche im Mark gar ein wenig Orchestral daherkommen, aber bei Leibe nicht zu opulent ausstaffiert sind. Sehr ruhige Zwischenspiele mit einem passablen Trauerflor ausgestattet verfolgen klangliche Dysthymie ohne zu sehr ins Herz des Schwarzgekleideten einzudringen. Feiner Pop mit einer eindringlichen Melodie bietet auch „Lower than this (Someday)“. Etwas schrägere Einsprengsel mit Sprechgesang sorgen ebenso für Abwechslung, wie helle Backings.

Fazit und Fakten: „Isola“ wurde zusammen mit Produzent Olaf Wollschläger (And One, Mesh) und Mastering-Legende John Cremer (The Beatles, Pink Floyd, Kraftwerk) außerhalb von Köln aufgenommen. Das Gesamtwerk lässt sich gut anhören, wobei die Produktdetails eher das Publikum jenseits der 40 ansprechen. (andreas)