REVIEW

SAECULUM OBSCURUM „Apotheosis“ (Black / Death Metal)

SAECULUM OBSCURUM

„Apotheosis“
(Black / Death Metal)

Wertung: gut

: 12.09.2013

Label: Broken Valve Music

Webseite: www.facebook.com/Saeculumobscurum

Irgendwie hatte ich SAECULUM OBSCURUM im Geiste im Black Metal verortet, aber das wäre nur die halbe Wahrheit. Die Münchener Band lotet die Extreme des Black, aber auch Death Metals aus und das allein wäre ja nicht der letzte Schrei. Vielmehr schafft man es die rüden Kompositionen durch ruhige, beinahe Post-Black-Metal-artige Parts auf ein ganz anderes Level zu hieven. Als genialstes Beispiel muss „The Whore“ gelten, bei dem der PINK FLOYDige Gitarrenpart in Verbindung mit der Aggression einfach den perfekten Gegenpol darstellt. Mein persönliches Highlight ist dann noch der abschließende Titeltrack, der dich beinahe eine Viertelstunde entführt und tatsächlich alle Register zieht, die es in dem SAECULUM OBSCURUM-Universum zu bestaunen gibt.

Die Knüppelparts harmonieren mit den Grooves und dem Gesang, der mich von der Phrasierung ab und zu an ganz alte TIAMAT erinnert…welch wohlige Assoziation! Die Band selbst bezeichnet sich als Extreme Metal-Band und das kann man am ehesten auch so stehen lassen, denn meine Gattin hat einen modernen Groove entdeckt und ist sofort abgegangen…das ist übrigens ein verdammt gutes Zeichen. Im Großen und Ganzen ist das Album ein hervorragender Bastard aus Black Metal und leicht technischem Death Metal geworden, den sich die Leute mal zu Gemüte führen sollten, die gerne auch mal über den Tellerrand hinausschauen.

Der Gedanke hinter dem Konzept des Album ist die Apotheose, also die Erhebung eines Menschen zu einem Gott, und das wird sehr schön im Booklet dargestellt und die Texte scheinen der Bibel und anderen philosophischen Schriften entlehnt / von ihnen inspiriert zu sein, was dem Album noch eine Extraportion Tiefe verleiht…also ist „Apotheosis“ für Seele und Hirn. (chris)