EMPFEHLUNG, REVIEW

RUDE „Soul Recall“ (Death Metal)

RUDE

„Soul Recall“
(Death Metal)

Wertung: Empfehlung!

VÖ: 30.05.2014

Label: F.D.A. Rekotz

Webseite: Facebook, Bandcamp

2008 gründete sich RUDE um Death Metal zu spielen. 2010 benannte man sich für ein Jahr in Forsaker um, um Thrash Metal zu spielen und hat wohl gemerkt, dass das nix is´, keine Ahnung, seit 2011 wird als RUDE wieder Death Metal gezockt. Letztes Jahr erschien eine Demo und dieses folgt dann das erste Album. Und um es gleich zu sagen, eine neue Death Metal Scheibe, die „so alt“ ist habe ich glaube ich vorher nicht gehört. Hier wird amerikanischer Death Metal von Anfang bis Mitte der ´90er rausgehauen, dass man denkt wirklich 20-25 Jahre zurück versetzt worden zu sein. Und alles passt hier zusammen: Die Jungs sehen aus wie vor 20 Jahren, das komplette Layout der Cd sieht so aus, das Cover der Scheibe wurde von Dan Seagrave gezeichnet (der, der die Cover für Entombed´s Left Hand Path, Dismember´s Like An Everflowing Stream, Morbid Angel´s Altars Of Madness, Gorgut´s Considered Dead u.a. Scheiben gemacht hat.), der Sound ist einfach 100% old school und die Riffs sind garantiert früher irgendwo liegen geblieben. Was nicht heißen soll, dass die Jungs nichts eigenes können, sondern, dass hier einfach alles echt „alt“ klingt bzw. aussieht und nicht aufgesetzt wirkt. Würde mich interessieren ob die Jungs im Brainsplitter Studio in Oakland auf entsprechend alte Technik zurückgegriffen haben oder das Ganze im PC alt „gemacht“ haben.
Die Einflüsse von RUDE scheinen überwiegend aus Anfang der Neunziger zu kommen. Ich höre eine Menge Morbid Angel,am deutlichsten im Schlagzeug im Track „Forsaker“, und der Gesang erinnert mich stark an Martin van Drunen, womit ich eher Pestilence meine als Asphyx. Ein bisschen Autopsy spielt hier und da auch noch rein. Womit wir wohl eine schöne Mischung zusammen haben. Der Sound kling nach Morbid Angel auf der Covenant, nur räudiger und nicht kopiert, sondern eigen. Das muss man den Jungs schon lassen, bei allem was man auf irgendeine Weise mit damals vergleichen kann, wird doch der eigene Stempel drauf gedrückt. Ich muss gestehen, dass ich eigentlich nicht so ganz auf Ami-Death aus der Zeit stehe, mein Herz schlägt da eher für die skandinavische Version aus selbiger Zeit. Aber „Soul Recall“ läuft bei mir seit mindestens 2 Wochen im Auto ohne Unterlass und macht mir immer noch Spaß. Und das faszinierende daran, ich kann gar nicht genau sagen was es hier ausmacht. Mal ist es der Gesang, mal das Schlagzeugspiel mit seinem geilen Sound, mal der Gitarrensound, mal das Gesamtbild.
Nein, jetzt weiß ich was diese Faszination ausmacht. Das Album ist gar nicht neu, die wollen uns veräppeln, die Scheibe ist eigentlich schon 23 Jahre alt!!! Und Rico hat jetzt die Aufnahmen gefunden und auch die alten Flyer, die sehen nämlich auch so aus, als ob sie wirklich(!) so alt wären. Geiler Scheiß, die Platte wird bei mir sicherlich noch lange rotieren! (hendrik)