REVIEW

RANTANPLAN „Pauli“ (Ska-Punk)

RANTANPLAN

„Pauli“
(Ska-Punk)

Wertung: gut

: 26.04.2013

Label: Tao Music / Membran / Sony

Webseite: www.rantanplan-sucks.de

RANTANPLAN heißt doch der Hund von Lucky Luke, oder? Den kenne ich, aber die Band kannte ich bisher noch nicht. Die Hamburger Jungs feiern auf „Pauli“ den Stadtteil, das Leben und sich. Das ganze mit einer fetten Prise Ska-Punk, inklusive Bläser, punkigen Riffs und einer „positiven Grundstimmung“. Manche Songs laufen vollends an mir vorbei und sprechen weder Hirn noch Tanzbein an und gerade zum Schluss kommen mit „Fass die Uhr nicht an“ und „Schlepper“ zwei Songs, die nicht das Kribbeln im Bauch entfachen.

Die andere Seite der Medaille sind allerdings „Natural Born Altona“ (siehe Video), ein Song wie direkt aus dem Neunziger-Crossover teleportiert, mit einem tollen Text und starkem Gesang. „Schwarzer Hund Davidstraße 35“ kommt extrem relaxt, punktet aber wieder mit einem Text, den man vielleicht nur vollends begreifen kann, wenn man aus Hamburg kommt, aber die Interpretationsmöglichkeiten sind vielfältig und das macht den Song zu etwas Besonderem. „Das beste Lied der Welt kommt aus St. Pauli“ scheint vom Titel sicher TENACIOUS D. beeinflusst, wartet dann aber mit einem politischen Text auf. „Ponyhof Gandenschuss“ (inklusive der geilen Willie Nelson-Einleitung) ist schön schnell und beim Hören wird der unzweifelhaft klar, dass das Leben kein Ponyhof ist, aber der Song macht es mit seinem Schwung deutlich erträglicher.

„Pauli“ ist ein schönes Album für den kommenden Sommer mit Anspruch. Nicht alles liegt in meinem musikalischen Hafen vor Anker, aber dank meiner breit gefächerten musikalischen Sozialisation erschreckt es mich auch nicht. (chris)