REVIEW

MACHINE HEAD „Catharsis“ (Metal)

MACHINE HEAD

„Catharsis“
(Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 26.01.2018

Label: Nuclear Blast

Webseite: Homepage, Facebook, Instagram

Das 9. Album der Bay Area Neo Thrasher von MACHINE HEAD sorgte schon im Vorfeld für großes Aufsehen und spaltet gleichzeitig die Gemüter, wobei gefühlt die negativen Meinungen weit weit vorne liegen, obei man MACHINE HEAD ihre Größe wohl nie mehr absprechen kann, was eventuell auch ein Grund dafür ist.
Der Opener „Volatile“ hat bei YouTube an einem Tag bereits über 50000 Klicks und der Titeltrack in fast 2 Monaten knapp 1,14 Millionen Klicks erreicht. Und 5 Videos vor Veröffentlichung eines Albums ist auch schon eine Hausnummer.
Aber deswegen wird auch schon vor Veröffentlichung der Scheibe im Netz gemeckert was das Zeug hält und was die Anonymität des Netzes hergibt.
„Für ein Debüt einer neuen Band eine gute Scheibe, für MACHINE HEAD zu wenig!“
und „Zum Glück versucht Flynn nicht zu singen“ sind da noch definitiv die netten Sachen. Naja dazu an andere Stelle mehr.
Hier soll es schließlich um das Album gehen.
„Volatile“ geht als Opener gut nach vorne und überrascht irgendwie mit seiner Härte, hat allerdings bei mir den faden Beigeschmack, das es stellenweise stark an Slipknot erinnert. Danach geht man mehr und mehr auf eine Reise durch die komplette Geschichte von MH. Und auch die Nu-Metal-Zeit direkt um die Jahrtausendwende wurde mit bedacht.
Also bekommt man hier die volle Ladung MACHINE HEAD!
Dabei bekommt man wirklich gute Stücke wie den Titeltrack, der mit dickem Intro mit vielen Effekten und gutem Gesang, vor allem im Ohrwurmrefrain und zudem viel Groove zu packen weiß!
Ähnlich aufgebaut ist „Beyond The Pale“.
„Kaleidoscope“ ist auch massentauglich aber etwas anders ausgerichtet.
Episch mit Orchestrierung und ausladend mit langem Vorlauf vor guten Heavy Metal Gitarren und einer Gesamtlänge von fast 9 Minuten weiß mich „Heavy Lies The Crown“ zu packen.
Kurz, knackig und mit deftig packendem Drumming dagegen mein Favorit „Razorblade Smile“.
„Behind A Mask“ überrascht mit einem Stil zwischen Opeth und irgendwo im Country.
Eher durchschnittlich fallen mir „Screaming At The Sun“ und „California Bleeding“ auf, die nicht schlecht sind, aber eben auch nicht das ganze Potential der Band ausschöpfen.
Mir fallen „Triple Beam“ als Strophen-Sprechgesang-Storyteller mit Gesangsrefrain weit im Nu Metal und das folkige „Bastards“, welches ich höchstens als Bonutrack auf eine Japan-Edition gepackt hätte, negativ auf. Wobei letzterer Song der Band wichtig zu sein scheint, sonst hätten sie kein Video dazu gemacht.
Die Band hätte es sich mit einem erneuten „Burn Your Eyes“ oder „The Blackening“ recht einfach machen können. Machen sie aber nicht und setzen uns einen fast 75-minütigen Batzen vor, der vor Ideen strotzt, wie auch immer sie gefallen.
Der Sound ist wie immer mächtig und bereits typisch für die Band!
Respekt bekommen sie von mir für den Mut, das zu machen worauf sie Bock haben und nicht nur das, was sich gut verkauft.
„Catharsis“ ist definitiv eine gute Scheibe, die nicht jede x-beliebige Band hinbekommen würde, wenn auch nicht die stärkste von MACHINE HEAD. Aber das kann ja auch wohl nicht Scheibe sein. (hendrik)