REVIEW

INFERNO „Omniabsence Filled By His Greatness“ (Black Metal)

INFERNO

„Omniabsence Filled By His Greatness“
(Black Metal)

Wertung: Gut/Geht so

VÖ: 29.07.2013

Label: Agonia Records

Webseite: Facebook, Myspace

INFERNO sind seit 1996 aktiv und im Untergrund so kultig, dass man davon ausgehen könnte, dass sie aus Skandinavien kommen, aber diese produktive Band kommt aus Tschechien. Seit ihrer Gründung verzeichnen sie bereits 35 Veröffentlichungen. Nach 2 Demos zu Beginn, folgte dann direkt das erste ihrer bereits 4 Livealben. Dass dieses dann auch noch in Bitterfeld aufgenommen wurde, überrascht mich, aber 1999 war ich auch ehrlich gesagt noch nicht so im extremen Underground Black Metal verwurzelt, um dies schlüssig belegen zu können. Etliche Splits, EP´s und Compilations später erschien dann 2013 ihr 6. Album. Und „Omniabsence Filled By His Greatness“ hat es in sich. Eine Mischung aus infernalen Chaosblasts und atmospärischem Midtempoblack kann einen weit davon tragen, wenn man sich hiervon tragen lässt. Der Sound ist roh und an alten Tagen orientiert. Klingt erst mal gut, aber wer nicht so auf Hall als omnipräsenten Effekt steht, könnte hier schnell ein Problem bekommen. Denn Hall wird hier mit Freude und für wirklich alles eingesetzt. Beim Bass kann ich es nicht mit Sicherheit sagen, aber alles andere hat hier eine Menge Hall abbekommen. Bei den Gitarren trifft es noch meinen Geschmack, bei den Drums wird es schon grenzwertig, aber beim Gesang übersteigt es dann doch meine Geschmacksgrenzen. Was man zugestehen sollte, ist jedoch dass dieser Effekt hier doch einiges an Atmosphäre zusätzlich in die Platte bringt. Was hier allerdings auch mehr Atmosphäre in die Scheibe bringen würde, wären kürzere Songs mit übersichtlicheren Abläufen. Nach einem fast zweieinhalb minütigem Instrumentalintro teilen sich 5 Songs den Rest der 48 Minuten Laufzeit. Und man legt die Latte auch gleich hoch und steigt mit dem elfminütigen „The Firstborn From Murk“ ein. Durch das bereits erwähnte Übermaß an Hall und der mystisch anmutenden Atmosphäre, wird diese Platte nicht einfach zu verdauen sein. Die Necromorbus Studios haben hier zwar einen guten Job abgeliefert, der aber lange nicht alle Geschmäcker zufrieden stellen wird. Wenn hier voll aufs Gaspedal getreten wird, gefällt es mir bis auf den Gesang ganz gut, aber in den Midtempopassagen, ist man mir zu sehr auf Atmosphäre aus und verliert ein wenig den Black Metal aus den Augen. Seht euch das Video hier unten an und bildet euch ein eigenes Urteil. Diese Platte ist für mich 50% Gut, aber eben auch 50% Geht so. (hendrik)