REVIEW

HYMN „Perish“ (Black Doom)

HYMN

„Perish“
(Black Doom)

Wertung: gut

: 17.02.2017

Label: Svart Records

Webseite: Facebook

Eine Zwei-Mann-Band, dreckiger Sludge/Post/Doom… wer jetzt an MANTAR denkt, hat schon mal einen guten Musikgeschmack und der Vergleich drängt sich einfach auf; allerdings liegt man dabei auch falsch. HYMN aus Oslo wirken weniger wie zwei tollwütige Hunde, die alles kaputtbeißen, was sich ihnen nähert, sondern sind eher gewitzte Hyänen, die ihre Beute ausspähen, hinterrücks in die Kehle beißen und dein Gesicht fressen.

HYMNs Material ist etwas sperrig, aber auch ein zwölfminütiger Song wie „Rise“ kann durchaus unterhalten. Mir ist Monotonie als Stilmittel ja nicht unangenehm, daher ertrage ich die mitunter etwas monotone Doom-Rifforgie ganz gut und freue mich dennoch, wenn man einige postrockige Momente einstreut oder in Black Metal-typischer Raserei alles in Fetzen reißt, um andere Dimensionen zu öffnen. Genau diese Mischung ist es, die das Album „Perish“ hörenswert macht. Groove, Brutalität, Blast, Doom… alles ist zwar wohldurchdacht, aber garantiert nicht Jedermanns Sache, doch ähnlich wie MANTAR, halte ich HYMN für eine „Konsensband“ im positiven Sinne, bei der Doomer, Black Metaller, Postrocker gemeinsam vor der Anlage (oder wahrscheinlich noch besser vor der Bühne) abgehen können.

Der Schrei-Gesang von Ole passt zur Musik, die Produktion ist herrlich fett und dass Ole Rokseth (g, b, v) und Markus Støle (d) ihre Instrumente beherrschen, erscheint mir offensichtlich. Wer es gerne dreckig mag, muss die mal anchecken. (chris)

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