REVIEW

HALLATAR „No Stars Upon The Bridge“ (Doom/Gothic/Death Metal)

HALLATAR

„No Stars Upon The Bridge“
(Doom/Gothic/Death Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 13.10.2017

Label: Svart Records

Webseite: Facebook / Bandcamp

Mit AMORPHIS Sänger Tomi Joutsen, HIM Drummer Gas Lipstick sowie SWALLOW THE SUN und TREES OF ETERNITY Sänger Juha Raivio haben sich auf den ersten Blick drei bekannte finnische Szenemusiker zusammengetan, um als HALLATAR ein Album herauszubringen. Die Geschichte dahinter ist allerdings eine sehr traurige, denn im April 2016 starb unerwartet Juha Raivios Lebensgefährtin und TREES OF ETERNITY Sängerin Aleah Starbridge. Aus seiner Trauer und der Liebe zur Musik heraus sammelte Juha kurze Zeit nach Aleahs Tod ihre Geschichten und Gedichte zusammen, nahm seine Gitarre und tauchte eine Woche in einen Songwriting-Prozess ab. So wie die Songs damals entstanden, sind sie nun musikalisch nahezu unverändert auf dem Album „No Stars Upon The Bridge“ gelandet. Zur Unterstützung fragte er seine Freunde, HIM Drummer Gas Lipstick und AMORPHIS Sänger Tomi Joutsen, ob sie Teil der Band sein möchten und sie sagten sofort zu, ohne je zuvor eine Note des Albums gehört zu haben. Aleah war u.a. auf dem letzten AMORPHIS Album als Gastsängerin involviert.

Was erwartet den Hörer nun musikalisch auf diesem sehr persönlichen Album? Nun, es ist aus meiner Sicht eine Reise durch Szenen des Doom, Death und Gothic Metal, die einen an verschiedenen Stellen sehr berührt, was vor allem daran liegt, dass Tomi mit seiner großen Stimmbreite den Songs die entsprechenden Emotionen verleiht. Von ganz tiefen Growls bis zu seinem typisch melancholischen Cleangesang unterstützt er sowohl die ganz ganz langsamen, tiefen Gitarrenwände, als auch die eher im Gohic Bereich angesiedelten etwas helleren, aber zugleich tief melancholischen Passagen. Gestärkt wird der Gesang einmal im Song „My Mistake“ von Heike Langhans (Draconian), als auch im letzten Track „Dreams Burn Down“ von Aleah Starbridge selbst. Einen Song herauszuheben fällt schwer, da „No Stars Upon The Bridge“ ein sehr vielschichtiges Album mit recht unterschiedlichen Songs geworden ist, wo jeder für sich passend zum Text eine besondere Note bekommen hat.

Eine große Stärke des Album ist, dass über die gesamte Spielzeit hinweg die Trauer und der Verlust, den Raivio erleiden musste, jederzeit greifbar ist. Mit „No Stars Upon The Bridge“ hat er aus meiner Sicht jedenfalls ein schönes und würdiges Andenken an Aleah Starbridge erschaffen.

Am Ende noch einmal die persönlichen Worte von Raivio zu dem Album: „What we recorded was a raw moment in time honoring the memory, lyrics, and poems of Aleah Starbridge with all its pain, beauty and darkness. There are no stars left upon the bridge to light the way anymore, but the music will always be a dim light, even in the darkest of the night.“ (eller)

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