REVIEW

FILM „Neon Flesh“ (Gangster Thriller)

Originaltitel: Carne De Neón

Herstellungsland: Spanien 2010

DVD Veröffentlichung: 27.04.2012

Wertung: Gut

Regie: Paco Cabezas

Darsteller: Mario Casas, Vicente Romero, Macarena Gómez

FSK: ab 18

Genre: Gangster Thriller

Studio: I-On New Media

 

Längst ist die Vorherrschaft des amerikanischen Kinos gebrochen, vor allem wenn es darum geht, eben nicht das zigte Sequel oder Prequel zu erschaffen, weil einem sonst nichts mehr einfällt. Nun zeigen sich nach den Engländern und Franzosen inzwischen auch verstärkt die Spanier in überzeugender Art und Weise auf der Leinwand. So auch geschehen mit dem Film von Paco Cabezas „Neon Flesh“, einem Gangsterfilm, der ganz in Guy Ritchie Manier aus bösen und abgehalfterten Figuren Helden in ihrer abgefuckten Welt macht.

Der junge Ganove Ricky strebt an ein Zuhälter zu werden und zwar nicht so einfacher Straßenzuhälter wie sein Kumpel Angelito, sondern einer der besseren Art, der die gehobene Klasse bedient. Genau dies möchte Ricky für seine Mutter machen, die bald aus dem Knast entlassen wird. So beginnen Ricky, Angelito und sein Handlanger diesen Plan in die Tat umzusetzen. Eine alte Bruchbude wird als Bordell aufgemöbelt, Nutten werden vom Frauenmarkt gekauft,… Als der große Tag dann angebrochen ist scheint alles fertig doch als Ricky mit seiner Mutter  eintrifft beginnt das erste Chaos. Eine Nutte gebärt ihr Kind auf der Eröffnungsparty, ein Freier vermöbelt eine Hure und es stellt sich auch noch heraus das seine Mutter an Alzheimer erkrankt ist und sich an nichts mehr erinnern kann… Auch in der Szene bleibt Rickys neuer Club nicht unbemerkt und so dauert es nicht lange bis ihm die Platzhirsche an den Kragen wollen.

„Neon Flesh“ ist ein Film voller politischer Unkorrektheit, ein Film der aber mit einem Augenzwinkern die gewalttätige Szene in ein fast komisches Licht stellt. Versiffte Clubs, abgehalfterte Nutten, Liebeswerte Transen und perverse Freier. All das verbunden mit jeder Menge purer Sprüche und skrupelloser Darstellung mit Details, die man nicht unbedingt wissen wollte. Ricky, als Erzähler seiner eigenen Geschichte, das funktioniert hervorragend. Auch die einzelnen Vorstellungen der wichtigen Charaktere inklusive der Laufschrift mit den Namen ist eine sehr coole Idee und gibt dem Film einiges an besonderer Note. Der Film ist jederzeit spannend und wartet auf den Zuschauer immer wieder mit einigen Überraschungen. Zudem ist die Schauspielerleistung ebenfalls hervorragend und zudem was oft bei spanischen Filmen zu kurz kommt, mit einer sehr guten Synchronisation ausgestattet.

Dieser Film bietet also eine versiffte und schmierige Unterhaltung der besonderen Art. Wer somit mal dem inzwischen meist langweiligen und Ideenlosen Hollywood Filme entfliehen möchte, dem sei dieser Film ans Herz gelegt. (michi)