REVIEW

FILM „Der Nebelmörder“ (Crime Klassiker)

Originaltitel: Der Nebelmörder

Herstellungsland: Deutschland 1964

Verkaufsdatum: 14.12.2012

Wertung: Gut

Regie: Eugen York

Darsteller: Hansjörg Felmy, Wolfgang Büttner, Ingmar Zeisberg, Benno Hoffmann

FSK: ab 16 Jahren

Studio: Pidax film media Ltd. (Alive AG)

Genre: Krimi

 Homepage: http://www.pidax-film.de

Die Story:

In dem kleinen friedlichen Städtchen Hainburg wurden blutige Raubmorde begangen. Die Einwohner sind erschüttert. Alle diese Morde sind bei dichtem Nebel verübt worden, somit hat die Polizei keine Zeugen und Hinweise auf den Täter. Die Presse nennt das Phantom den Hainburger Nebelmörder. Erst beim dritten Mord gibt es endlich zwei Augenzeugen, zum einen die Witwe des Ermordeten und noch den Primaner Heinz Auer, der einen mürrischen Passanten weggehen sah. Bei den weiteren Ermittlungen stößt Kommissar Hauser von der Kripo auf mehrere Verdächtige. Doch gerade als sie glauben, den Täter verhaftet zu haben, ereignen sich unvorhersehbare Dinge. Der grausame Mörder treibt weiter sein Unwesen und Hauser stellt dem brutalen Killer eine Falle. Seiner Kollegin Hilde Kment vertraut der Kommissar als Lockvogel …

Weitere Hintergrundinfos:

Regie-Profi Eugen York (Das Herz von St. Pauli, Der Greifer, Spätsommer) versammelte für diesen atemberaubenden Thriller ein großes Staraufgebot, das sich sehen lassen kann. Hansjörg Felmy, Ingmar Zeisberg, Wolfgang Völz, Berta Drews, Benno Hoffmann sind in diesem Kinofilm, der bisher niemals im Fernsehen gezeigt wurde, in den Hauptrollen zu bewundern. Im Jahre 1963 hatte der junge Regisseur und Produzent Klaus Überall die Idee für diesen spannenden Kriminalfilm. In dem Journalisten und Zeitschriften-Herausgeber Waldemar Schweitzer fand er einen Geldgeber, der die Produktion finanzierte. Die Dreharbeiten fanden zu Beginn des Jahres 1964 in Baden-Baden und Umgebung statt. Insbesondere die Gemeinde Sandweier, damals eigenständig und noch kein Stadtteil von Baden-Baden, bot eine beeindruckende Kulisse. Die Kino-Premiere war am 22. Mai 1964. Für die DVD-Veröffentlichung stand Pidax film die noch einzige Filmkopie des Spielfilms zur Verfügung.

Fazit / Meinung:

Beinahe wäre dieser Film verschollen gewesen. Pidax hat aus der letzten zur Verfügung stehenden Filmkopie diese DVD Veröffentlichung realisiert und den Film somit vor dem totalen Verlust gerettet. Schön ist, dass diese Geschichte auch mal auf deutschem Boden spielt, zumeist befinden wir uns ja bei den alten Krimis auf englischem Hoheitsgebiet.

Der Film konfrontiert uns mit vielen jungen Menschen und somit auch mit viel Party, Intrigen, Neid und Liebschaften. Richtig putzig ist die Scheunenparty, bei der alle den Twist Tanzen, was aus heutiger Sicht schon amüsant erscheint. Aber so war das nun mal. Viel Augenmerk wird auch auf die Entstehung von Vorurteilen gelegt. Natürlich sind immer sofort die Außenseiter im Focus der Verdächtigungen.

Sehr düster sind die vielen Aufnahmen bei Nebel, ob nun in den Straßen der Stadt oder vor allem auch in den Wäldern, die Stimmung, die durch diese Bilder transportiert werden, sind sensationell.

Was mir immer ein bisschen zu schnell und oberflächlich ausfällt sind die Morde. Da wurde seinerzeit noch nicht sonderlich viel Wert drauf gelegt hier Details zu inszenieren. Aber zu der damaligen Zeit brauchte man halt keine überschwängliche Gewaltdarstellung um die Zuschauer noch bei Laune zu halten. Umso komischer ist heute der Umstand zu bewerten, dass der Film damals erst eine ab 18 Freigabe erhalten hatte. Nach seinem kommerziellen Erfolg in den Kinos verschwand der Film fast von der Bildfläche und erst jetzt mit seiner Neuveröffentlichung wurde nach einer Neuprüfung die FSK16 vergeben.

Ganz besonders intensiv ist das Finale des Films, bei der ein wirklich gut inszeniertes Verhör letztlich den Mörder zum Geständnis bringt. Wirklich gute Regie und auch sehr authentisch von den Darstellern!

Wie viele Filme aus dieser Zeit, ist auch DER NEBELMÖRDER durch viele Musikstücke geprägt. Hier gibt es vieles zu entdecken und die bereits erwähnten Twist Stücke sind die Krönung des musikalischen Genusses in diesem Film.

In Summe muss man diesen Film als Freund des alten Krimi Kinos gesehen haben. Da der Film, wie schon gesagt, lang fast verschollen war ist die Gelegenheit nun endlich da dieses Werk Zuhause im Heimkino zu genießen. (michi)