REVIEW

FILM „Blutige Ruby – Der Geist des Todes“ (Horror)

Originaltitel: Ruby

Herstellungsland: USA

Erscheinungsjahr: 1977

Wertung: Geht so

Regie: Curtis Harrington

Darsteller: Piper Laurie, Stuart Whitman, Roger Davis

FSK: ab 18 Jahren

Studio: Maritim Pictures / Al!ve

Genre: Horror

 

Produktinfo:

Einst wurde Nicky von seinen eigenen Freunden der Dale County Bande vor den Augen seiner schwangeren Freundin Ruby Claire, einem ehemaligen Musik – und Filmstar, erschossen. In jener Nacht kam ihre Tochter Leslie zur Welt.

16 Jahre später leitet Ruby ein gut besuchtes Autokino, wo die ehemaligen Bandenmitglieder angestellt sind. Doch nun wird sie vom Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt. Während im Autokino Horrorfilme laufen, wird ein Mitglied nach dem anderen bestialisch ermordet. Ruby versucht die Morde zu vertuschen und bittet ihren freund Vince Kemper die Leichen zu entsorgen. Dieser bittet  Dr. Paul Keller, einem Wissenschaftler, der sich der Parapsychologie verschrieben hat und mit Geistern reden kann, um Hilfe…

Der Trailer lässt einen stimmungsvollen Schocker vermuten, welcher sich in die Reihe von Filmen einreiht, die ebenfalls in den 70er Jahren ähnliche Rache bzw. Besessenheitsthemen als Kern hatten. Natürlich fällt einem da „Der Exorzist“ ein oder auch „Carrie“. Dieser Film ist irgendwie ein Mix aus beidem, ohne allerdings den religiösen Inhalt zu haben.

Leider hat man es verpasst diesem Film diese düstere oder auch bedrohliche Grundstimmung zu verpassen, wie es eben jene Vorbilder aufweisen können. Die zugegeben spektakulären Morde sind recht simpel dargestellt, meistens werden wir nur mit dem Resultat konfrontiert und nicht unbedingt mit dem tatsächlichen Geschehen. Dies ist schade, besonders wenn ich an den Typen im Getränkeautomaten denke. Leider beschäftigt sich Regisseur Curtis Harrington viel zu sehr mit der alternden Diva Ruby Claire. Stattdessen wäre interessant gewesen, warum es gerade nach 16 Jahren zu den Vorkommnissen kommt. Zudem ist die gesamte Geschichte etwas zusammenhanglos, vor allem die Rolle von der stummen Tochter Leslie bekommt viel zu spät Gewicht im Film und ist dann ein fast unpassender „Exorzist Abklatsch.

Neben der kaum vorhandenen Spannung ist ein weiterer Manko die teils doch sehr schlechte Bildqualität. Wenn man schon „Digital Remastered“ auf die Hülle schreibt, erwartet man dann doch schon was besseres, denn gefühlt die Hälfte der Szenen sind noch in grauenhafter Bildqualität.

Zu sehen ist in der Hauptrolle Piper Laurie als Ruby, die Darstellerin die in Carrie die Mutterrolle inne hatte und Stuart Whitman den man aus „Eaten Alive“ kennen könnte.

Der beste Gimmick des Films ist hier allerdings der Film, welcher immer im Autokino läuft. Hier sind nämlich immer Szenen aus „Angriff der Riesen Frau“ zu sehen, einem B-Movie aus den späten 50er Jahren. Den hätte ich lieber komplett gesehen!

Also als Fazit kann man sagen, dass es in diesem Genre mit den bekannten Klassikern gut aufgehoben ist und dieser Film das Spektrum nicht wirklich erweitern kann. Man kann sich den Film anschauen, allerdings werden die Erwartungen, einen spannenden Besessenheits-Thriller zu sehen, nicht erfüllt. (michi)