REVIEW

ETERNAL WISDOM „Meditation Of The Cleansing Fire“ (Death Metal)

ETERNAL WISDOM

„Meditation Of The Cleansing Fire“
(Death Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 21.12.2012

Label: Orden des theosophisch okkulten Weltbildes

Webseite: www.myspace.com/eternalwisdom2012

ETERNAL WISDOM ist eine 1-Mann-Combo aus Sachsen-Anhalt. Johannes Tüllner, anscheinend hauptsächlich Gitarrist, hat mit „Meditation Of The Cleansing Fire“ bereits die 2. Scheibe von ETERNAL WISDOM auf den Markt geworfen.
Ganz ehrlich? Ich muss sagen, dass mich das Cover leider etwas abgeschreckt hat. Nichts für ungut an den (wahrscheinlich) Bruder, das Album ist quasi eine Familienarbeit, so gut kann ich nicht zeichnen. Aber bei solch einem Cover erwarte ich nicht diese Musik. Da denke ich eher gleich an langweiliges seelenloses Garagengeschrammel, das keine Substanz vorzuweisen hat. Apropos Familienarbeit, der dritte Herr Tüllner hat die Platte abgemischt und gemastert.
Gut, damit dann direkt zur Platte. Johannes Tüllner betreibt ETERNAL WISDOM um seine persönliche Vorstellung von Musik umzusetzen und sich lyrisch mit Kabbalistik, Hermetik und Theosophie zu befassen. Musikalisch bekommt man hier eine volle Ladung melodischen Death Metal mit Ausflügen ins ebenfalls melodische schwarzmetallische Lager geboten. Zeitliche und soundtechnische Einflüsse würde ich in die frühen Neunziger zurück datieren. Was mir sehr entgegen kommt ist das überwiegend hohe Tempo der Scheibe. Zwischen Blastbeat und Blastbeat kommt zur Drosselung öfter Mal ein Uptempopart und ganz selten wird die Bremse mal kräftiger getreten, aber zum Glück nur für einen kurzen Moment. Wie ganz am Anfang schon erwähnt, ist Johannes im tiefen Herzen wohl Vollblutgitarrist, denn die Scheibe basiert auf einem gitarrenorientiertem Grundgerüst. Der Bass ist recht rückwärtig gemischt und das (ich wage mal zu behaupten) programmierte Schlagzeug, hätte auf anderen Scheiben auch mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das kommt auf dieser Platte zwar nicht schlecht, aber irgendwie ist die Gitarre dann doch etwas zu vordergründig. Auch die Vocals von Herrn Tüllner sind nicht zu verachten, zwischen hohem und tiefem kehligen Schreien kann er gut wechseln. Das Ganze ist auch wieder eher im old school Bereich angesiedelt. Ein „gelernter“ Sänger würde der Platte jedoch noch den letzten Kick geben. Bei der nächsten Platte einen Sound der etwas mehr auch die anderen Instrumente betont, ein hochwertigeres Cover (sorry nochmal, da hat bestimmt viel Arbeit drin gesteckt) und evtl. einen „gelernten“ Sänger und der absoluten Empfehlung steht nichts mehr im Weg. Versteht mich aber bitte nicht falsch. Auch wenn hier und da etwas meinen Geschmack nicht 100%ig trifft, ist diese Platte megagut und ich habe sehr hohen Respekt vor der Leistung von Johannes Tüllner. Daumen hoch! (hendrik)