REVIEW

DRACUL „Auf Grund“ (Gothic / Electro)

DRACUL

„Auf Grund“
(Gothic / Electro)

Wertung: Gut

VÖ: 20.09.2013

Label: Synthetic Symphony / SPV GmbH

Webseite: www.umbraetimago.de/

DRACUL ist ja bekannter weise das elektronische Nebenprojekt von UMBRA ET IMAGO  Kopf Mozart. „Auf Grund“ ist nun das fünfte Album unter dieser Flagge. Dabei sind die Musiker Tom O‘Connell (House of Usher/Traumtaenzer) zusammen mit den Sängerinnen Madeleine Le Roy und Karo Hafke.

Nach einem kurzen Intro beginnt das Album mit dem Titelsong, welcher mit vehementen aber nicht übermäßig harten Elektroklängen den Takt vorgibt und der grimmige Gesang Mozarts schon fast an das Neue Deutsche Härte Genre erinnert. Im Background wird immer wieder Choral unterstützt, was  dem Gesamtwerk eine fast feierliche Grundstimmung verleiht. Wert scheint darauf gelegt geworden zu sein die Musik sowohl tanzbar aber auch gekonnt provokant zu gestalten. Besonders für letzteres ist Kollege Mozart ja eh bekannt. Ein gutes Beispiel ist der Titel „Heil-Kräuter“, welches  bekannte deutsche Diktatoren Szenarien thematisiert.

Düster und fast romantisch erklingt der englischsprachige Song „Follow Me“, welcher schöne Synthieflächen mit eingängigem Gesang vereint und dabei fast balladesk erklingt. Ist ein richtig guter Dark Wave Song wie er auch in den 80ern oder 90ern geschrieben worden sein könnte.

Generell mag ich diesen grummeligen gurgelnden Gesang sehr gerne, welcher mich auch an die frühen Zeiten des Genres erinnern und heute kaum noch zugegen sind. Dies ist in voller Pracht auch bei „Dracul`s“ zu vernehmen, obwohl der weibliche Backgroundgesang echt nicht sonderlich professionell klingt.

Bei „Die Nacht“ steht der weibliche Gesang komplett im Vordergrund. Keine Ahnung warum, aber die Kombi aus weiblichem Gesang, deutschen Texten und der soften Grundstimmung des Liedes finde ich in Summe etwas zu kitschig. Aber ist vielleicht ja auch Geschmackssache.

Der schon vorab veröffentlichte Song „Wutlied“ zeigt DRACUL im Industrial / Noise Gewand. Zerreißende Sounds und von Wahnsinn getriebene Voices machen die Vision perfekt. Hierzu gibt es noch eine gelungene optische Unterstützung mittels Videoclip.

Abgeschlossen wird das Album durch den 13 Minuten andauernden Track „Entspannung“, welcher passend mit dumpfen Synthies, Glocken und Vogelgezwitscher beginnt und sich in der Folge mit vielen sakralen Gesängen steigert, um final durch eine fast hörspielgauglich gesprochene grausame Geschichte auszuklingen.

Das Album begleitet ein sehr aufwändiges, mit Herzblut gestaltetes und mehr als zwanzig Seiten beinhaltendes Booklet. Der schon vor Album-Release veröffentlichte Videoclip („Wutlied“) gab bereits Einblicke in das vorliegende Werk frei! Geplant sind spezielle „Liveperformances“ – weg von üblichen Auftritten, hin zu einem im wahrsten Sinne des Wortes multimedialen Gewand. (michi)