REVIEW

CRADLE OF FILTH „Dusk And Her Embrace – The Original Sin“ (Black Metal)

coverCRADLE OF FILTH

„Dusk And Her Embrace – The Original Sin“
(Black Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 08.07.2016

Label: Cacophonous Records

Webseite: Homepage, Facebook, Myspace

1994 erschien auf Cacophonous Records das Debüt von CRADLE OF FILTH, “The Principle Of Evil Made Flesh”. 1995 wurde vom selben Line-Up der Nachfolger „The Original Sin“ aufgenommen. Nachdem die Hälfte der Mitglieder die Band verließ und die neue Truppe auch nicht mehr mit ihrem Label zufrieden war, haben sie entschieden diese Scheibe nicht zu veröffentlichen.
Da ein Vertrag über 2 Veröffentlichungen bestand wurde zur Erfüllung „V Empire Or Dark Faerytales In Phallustein“ 1996 veröffentlicht. Music For Nations veröffentlichte 1996 dann die neu aufgenommene Version als „Dusk….. And Her Embrace“.
Dieses Album markiert den Scheideweg für CRADLE OF FILTH, ab da wurde vampirische Romantik und Gothic stark mit in den Black Metal eingebaut, auch wenn das Cover des Debüts das Ganze schon darstellt.
Was hat die Aufnahme, die 21 Jahre in den Schubladen schlummerte nun zu bieten?
Es ist quasi eine Mischung aus dem Debüt und der Version, die 1996 veröffentlicht wurde!
Der Sound der ersten Aufnahme ist wesentlich rauer und erinnert stark an das Debüt.
Das einleitende Instrumental ist ein völlig anderes und wer „Dusk….. And Her Embrace“ so gut kennt wie ich, es war damals mein Einstieg in den Black Metal, dem fallen viele Kleinigkeiten auf, die zwar nicht tragend sind, aber eben den Unterschied zwischen den beiden Veröffentlichungen ausmachen.
Die Version von ´96 hat einen besser aufeinander abgestimmten, aber dafür glatteren Sound.
Der nun veröffentlichte Sound ist um einiges rauer.
Bei der ersten Aufnahme kann man hören, dass man sich noch nicht 100%ig an die ausladenden Keyboardteppiche gewöhnt hat, da sie in dieser Aufnahme teilweise arg weit im Vordergrund stehen und dadurch zu dominant werden.
Der Gesang von Bandkopf Dani Filth ist auch noch nicht so sehr ausgereift und wirkt an manchen Stellen noch, sagen wir mal nicht so erwachsen.
Die Songs wurden für die neue Aufnahme nur teilweise minimal geändert.
Der einzige Song, der wirklich anders klingt ist „Beauty Slept in Sodom“ von dem auf der neuen Version wohl nur der Titel übrig blieb.
Die alte Version klingt gar nicht nach CRADLE OF FILTH sondern eher nach einer Black Metal Band aus heutiger Zeit mit Vollbart und Hipsterbrille.
Zwischen den Aufnahmen von 1995 und 1996 könnte ich mich aber nur schwer entscheiden. Das eine gefällt mir auf der ersten Version besser, anderes eben auf der zweiten, mir gewohnten Veröffentlichung.
Bald könnt ihr die Scheibe, die wohl eher was für Die Hard-Fans als für „nur“ Interessierte ist, als CD und digital erwerben. Eine Vinylversion wird später folgen.
Ich finde die neue Veröffentlichung sehr interessant, weil das Album damals sehr wichtig für mich war, ansonsten ist das hier eher eine Herzensangelegenheit von Herrn Filth würde ich sagen. (hendrik)

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