EMPFEHLUNG, REVIEW

777 „Feel the Fire“ (Occult Rock)

777

„Feel the Fire“
(Occult Rock)

Wertung: grandios

: 29.05.2018

Label: Eigenproduktion

Webseite: Facebook

Nachdem PATH OF SAMSARA urplötzlich verschwanden, meldet sich nun Gitarrist Niko Biberger mit einem Knaller zurück. Seine neue Band heißt 777 und legt mit „Feel the Fire“ ihre erste EP vor, die wirklich gehört werden muss.

An meinem Geburtstag saßen wir auf einem Campingplatz in Südtirol und ich (und unfreiwillig unsere Stellplatznachbarn) hatten einen THE DEVIL’S BLOOD-Tag; hätte ich „Feel the Fire“ ebenfalls dabei gehabt, hätten wir zusätzlich noch einen 777-Tag gehabt. 777 als Nachfolger von THE DEVIL’S BLOOD auszurufen erscheint mir etwas verfrüht, aber … viele Songs legen eine großartige Qualität an den Tag, die man einfach nicht überhören kann.

Beim allerersten Hören hatte ich das Gefühl, dass mir der Gesang von Elizabeth etwas zu schön ist; engelsgleich schwebt ihre Stimme in hohen Lagen kraftvoll über der Musik, aber ich kleiner Schmutzfink mag es gerne etwas dreckiger. Allerdings gibt die Zart- und Schönheit den wunderbaren Songs tatsächlich einen besonderen Kick und ich kann / will mir gar nicht mehr vorstellen, wie die Songs klängen, wäre der Gesang etwas dreckiger … und außerdem haben wir keine Tarja-mäßige Möchtegern-Trälleruschi am Mikrofon stehen, sondern eine wahrlich tolle Sängerin, die mit jedem Hördurchgang wächst.

Ein weiteres und für mich herausragendste Element der EP ist neben dem Gesang garantiert die Gitarrenarbeit von Niko. Die Songs platzen vor starken Riffs und noch viel mehr grandiosen Licks und Soli. Immer wieder entdeckt man neue Feinheiten, die jeden Hörer begeistern werden, die auf virtuose Gitarren Wert legen. Schon lange habe ich nicht mehr solch ein verspieltes Album gehört, welches sowohl in dem THE DEVIL’S BLOOD-Universum funktioniert, aber ebenfalls Rockmusik der 1960er und 1970er assimiliert hat und aufgrund der unglaublich schönen und eingängigen Melodien auch einen gewissen Pop-Appeal aufzuweisen hat. Bei „Ray of Light“ fühle ich mich sogar an Mike Oldfields „Moonlight Shadow“ erinnert, was definitiv nicht übel ist, zumal die Soli hier einfach erste Klasse sind und sich hinter denen des Engländers nicht zu verstecken brauchen.

Eigentlich wollte ich jeden Song für euch sezieren, mehrfach bei jedem Song auf großartige Momente hinweisen, die mich berühren … Aber erstens ist mir viel zu warm dazu und zweitens: hört euch die Songs an! Meine Worte könnten meiner Begeisterung kaum in dem Umfang Ausdruck verleihen, wie sie und die Band es verdient.

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Mit 777 liegen Elizabeth und Nico irgendwo zwischen Farida / Selim und Candice / Ritchie, gepaart mit etwas YEAR OF THE GOAT. Und ohne Übertreibung: 777 kann was ganz großes werden.

Erhältlich ist die EP als CD und Vinyl in drei Farben. Kaufen! (chris)