REVIEW

18 SUMMERS „The Magic Circus“ (Dark Pop)

18 SUMMERS

„The Magic Circus“
(Dark Pop)

Wertung: Gut

VÖ: 23.03.2012

Label: Synthetic Symphony (SPV)

Webseite:www.myspace.com/18summers

Felix Flaucher und Frank Schwer haben es tatsächlich wieder geschafft ein neues Kapitel in der Geschichte von 18 SUMMERS zu schreiben. Nachdem Ende des letzten Jahrtausends das Ende von SILKE BISCHOFF unzählige Gothics noch trauriger machte als sie eh schon waren, konnten zumindest 18 SUMMERS, als der inoffizielle Nachfolger dieser Ausnahmeband, einige Tränen trocknen.

Das letzte Album „Virgin Mary“ liegt allerdings auch schon wieder etwa 10 Jahre zurück und umso überraschender war es als 18 SUMMERS im vergangenen Jahr die Bühne des WGT erklommen und ein neues Album verkündeten. Dies liegt nun mit „The Magic Circus“ vor und eigentlich ist alles so als wäre nichts gewesen. Ein Intro dient als Erinnerungsbrücke zur Vergangenheit und der eigentliche Opener „Chippewa Lake Park“ bringt den Kenner der Musik von Felix Flaucher binnen Sekunden in die gefühlvolle musikalische Welt, die er so lang vermisst hat. Ja es ist alles inzwischen sehr poppig ausgelegt; ja die Texte sind auch eher rosa und bunt und bei weitem nicht mehr so dunkel und depressiv wie noch zu SILKE BISCHOFF Zeiten aber schon die pure akustische Anwesenheit von Flex Flauchers Stimme erzeugt sofort eine massive Gänsehaut und das ist der Faktor, der sich nicht geändert hat. Stücke wie „Deep InYour Heart“ verführen mit ihren extrem leicht zugänglichen Melodien was allerdings auch Tür und Tor vom Pop Chart Olymp öffnen könnte. Was mich ein bisschen stört sind die doch arg einfach gestrickten elektronischen Sounds, die nicht allzu großer Phantasie entsprungen sein dürften, zumal man das Gefühl hat, alles schon zig-mal gehört zu haben. Da erinnere ich mich doch zu gern an die frühen 90er als man noch so schmerzlich schöne Songs aus der akustischen Gitarre gezaubert hatte,….aber die Zeit ist eindeutig vorbei. 18 SUMMERS macht ein fröhliches Lächeln, tut kein bisschen mehr in der Seele weh und ist eigentlich nichts weiter als übermäßig kitschiger Gothic Pop, der in deutscher Sprache sicherlich auch dem Schlager Genre zugeordnet werden könnte und sogar grausame Disco-Fox Tänzer anlocken könnte, wenn da nicht diese außergewöhnliche Stimme des Felix Flaucher wäre, der alle Kritik mit wenigen gesungenen Worten einfach wieder wegfegt,…(mich)