REVIEW

VARG „Das Ende aller Lügen“ (Pagan Metal/NDH)

vargVARG

„Das Ende aller Lügen“
(Pagan Metal/NDH)

Wertung: Gut

VÖ: 15.01.2016

Label: Napalm Records

Webseite: Homepage

Vor über 10 Jahren sind VARG auf der Bildfläche der Metalszene erschienen und nach zwischenzeitlichen unruhigen Zeiten sind sie mittlerweile bei Napalm Records gelandet, um drei Jahre nach „Guten Tag“ musikalisch neu auf Angriff zu gehen. Das neue Album beginnt mit einem Auszug aus „Der große Diktator“ von Charlie Chaplin, um danach gewohnt martialisch mit dem Titeltrack in die Vollen zu starten. Sowohl musikalisch als auch textlich machen VARG hier keine halben Sachen, denn hier wird klar gemacht, dass der Widerstand gegen die politischen Führer dieser Welt begonnen hat. Im  nächsten Track mit dem Titel „Revolution“ wird das Thema quasi fortgesetzt. Musikalisch verbirgt sich hier brachialer deutscher Pagan Metal und die Songs selber sind dabei alle schnell im Ohr. Einflüsse aus der Neuen Deutschen Härte bzw. Deutsch Rock Richtung setzen sich dann in den nächsten Stücken immer stärker durch („Streyfzug“, „Achtung“, „Dunkelheit“). Es bleibt aber die Tendenz festzustellen, dass Metal mehr die Hauptrolle spielen soll.

Unterbrochen wird der Härtegrad durch den Track „Totentanz“ hier geht’s im Walzertakt etwas ruhiger und melancholischer zu. Unterstützt wird der Refrain durch weiblichen Gesang. Kurz vor Schluss folgt dann noch die Viking Metal Hymne „Einherjer“, die auf deutsch zwar etwas gewöhnungsbedürftig klingt, da man sowas nur von skandinavischen Bands gewohnt ist, aber nach mehrmaligem Hören ist der Männerchor im Refrain ein echter Ohrwurm. Ganz am Schluss wird’s noch nachdenklich mit „Ascheregen“, der den Verlust eines besten Freundes in bester Deutsch Rock Manier beschreibt. Ein insgesamt würdiger Abschluss eines abwechslungsreichen Albums, das viel besser ist, als ich erwartet hätte.

Größtenteils martialische Musik mit eben solchen Texten, aber zuweilen auch nachdenklich, so bleiben mir VARG im Gedächtnis. Ich war bislang kein Fan der Band, aber „Das Ende aller Lügen“ hat mich positiv überrascht und es sind viele Songs dabei, die schnell ins Ohr gehen und im Kopf bleiben. Mit neuem Label kommt anscheinend neuer Schwung in die Wölfe. (eller)