REVIEW

VANGUARD X MORTEM „Vanguardismortem“ (Atmospheric Metal)

VANGUARD X MORTEM

„Vanguardismortem“
(Atmospheric Metal)

Wertung: Gut

VÖ: 2012

Label: Eigenproduktion

Webseite: www.myspace.com/vanguardxmortem

Die 2011 ins Leben gerufene Band ist das neue Projekt von Gitarrist/ Songwriter Christophe Florian (Comedie Macabre, Atomsk). Auf ihrem Debüt lanciert das Trio Symphonic und Prog Metal mit der nötigen Härte, ohne die zarte, melancholische Seite zu vergessen. Für letztere sorgt vor allem Sängerin Alix Roussette mit ihren weichen Vocals und auch mit ihrem Violinenspiel, welches dem straighten Treiben einen galant-atmosphärischen Touch verleiht.

Der Opener „Hypnos“ spielt mit Genres und der Wechsel aus Growls und lieblich, hellen Sirenen geht in Richtung Goth Metal. Die Saiten energisch, die Keys verspielt und teils orgelartig inspiriert unterlegen das Gesangsduell. Etwas martialischer kommt „Poisonous apple“ daher, in dem Christophe seine Growls bitterböse über progressiv-wilden Sound schweben lässt und zum Schluss fast ins punkige abdriftet. „The Cardinal“ ist trotz straighten Riffs dagegen fast lieblich zu nennen, auch wenn die sphärischen Keys und die Sanftmut von Alix detailiert mit aggressiven Vocals konfrontiert werden, hier gelingt dann im Refrain auch mal ein verträumtes Duett. Das Werk ist für ein Debüt gelungen, allerdings könnte man vom Songwriting her die Tempiwechsel und das Wechselspiel von Tragik und Aggression ein bisschen weniger abrupt gestalten. Die Übergänge gestalten sich im Gesamtkonstrukt zu experimentell, was den Hörgenuss ein wenig schmälert. Aus einem Guss könnte das dramatisch-morbide Schlussepos „Dominion“ klingen, wenn man nicht zu sehr die Variabilität einsetzt und den Hörer in Stimmungsschwankungen versetzt. An einigen Stellen wäre weniger mehr gewesen. Ansonsten kann man am Handwerk (Instrumente) und Stimmwerk wenig aussetzen. (andreas)