REVIEW

URFAUST „Voodoo Dust“ (Atmospheric Black)

Urfaust-Voodoo-DustURFAUST

„Voodoo Dust“
(Atmospheric Black)

Wertung: gut

: bereits erschienen

Label: Ván Records

Webseite: Facebook

URFAUST bedeutet Veränderung, denn Stillstand ist bekanntlich der Tod. So unterschiedlich die URFAUST-Veröffentlichungen sind, darf man sich niemals sicher sein, wie die Band bei dem nächsten Song klingt. Diesmal hat man sich wieder einmal etwas besonderes ausgedacht: ein Tribut an Selim Lemouchi und THE DEVIL’S BLOOD. „Voodoo Dust“, von der 2008er „Come, Reap“-EP wird URFAUST-style richtig durchgekaut. Das Original besticht durch a) den Gesang Faridas und b) durch die genialen Gitarrenparts von Selim.

IX kann in Sachen Gesang durch ein Ausrufezeichen setzen, denn sein Gesang ist erstaunlich melodisch und klar akzentuiert… was man ja nicht zwingend erwarten kann, wenn man häufiger mal URFAUST hört. Aber das geniale an der Coverversion ist, dass man gänzlich auf Gitarren verzichtet und statt dessen den Synthesizer, den man vielleicht für „Apparitions“ ausgegraben, gleich wieder angeschlossen hat und sämtliche Gitarrenparts durch den Synthesizer ersetzt.

Somit sind die Kriterien für eine gute Coverversion komplett erfüllt: man verbeugt sich vor dem Original, lässt es erkennbar durchscheinen und verleiht ihm seinen eigenen Stempel. Und genau das haben die beiden getan. Großartig. Der Song an sich ist eh Weltklasse und durch die Bearbeitung bekommt er noch einen gewissen Charme und man kann sich gefahrlos beide Versionen ständig nacheinander anhören (so wie ich es gerade mache) und wird einfach nicht satt davon. So müssen Coverversionen klingen.

Auf der B-Seite finden wir ein atmosphärisches Stück (oder um es mit Ván Worten zu sagen: ambient soundscape) namens „Kalabhairava“, bei dem, um die Huldigung von THE DEVIL’S BLOOD und Selim zu komplettieren, Farida die Vocals übernommen hat. Ok, ein Song im erweiterten Sinne ist es nicht, vielmehr ein meditatives Abdriften, eine vertonte Traumsequenz und sie hat ihren Reiz, aber insgeheim hatte ich auf etwas mehr gehofft.

Aber was will ich jammern? Die A-Seite ist der Hammer und die B-Seite gut… Herz, was willst du mehr?

Selbstverständlich gibt es das Vinyl bei Ván Records und leider habe ich die Deluxe-Variante verpasst, bei der es ein metallenes Emblem und eine CD-Version dazugab. Aber die „normale“ Variante ist wieder einmal Ván-typisch genial: schwarzer Karton, goldener Prägedruck mit dem abgewandelten THE DEVIL’S BLOOD-Logo und schwerem Vinyl inkl. Einleger. (chris)